Die Rocksteady Studios sind zurück! Die Schöpfer der BATMAN ARKHAM-Reihe haben den epischen Abschluss der „Trilogie“ veröffentlicht. Mit BATMAN: ARKHAM KNIGHT betritt der Superheld zum ersten Mal die Bühne der XBOX ONE. Aber kommen wir noch einmal auf die ARKHAM-Reihe zurück. 2009 haben die Rocksteady Studios mit BATMAN: ARKHAM ASYLUM das quasi totgeglaubte Superhelden-Game-Genre wiederbelebt. Zuvor gab es nur lieblos Movie-Versoftungen die nicht der Rede wert waren und sind. Zwei Jahre später gab es mit ARKHAM CITY den Nachfolger, der wiederum an die Erfolge des Vorgängers anknüpfen konnte. Die Rocksteady Studios haben sich daraufhin von BATMAN abgewandt und HITMAN: ABSOLUTION auf die Beine gestellt. Aber auch ohne die geistigen Schöpfer der Reihe ging es mit BATMAN: ARKHAM ORIGINS weiter. Das Ergebnis war enttäuschend, erschreckend und eine Frechheit. Aus diesem Grund zählen wir den Titel nicht zur eigentlichen ARKHAM-Trilogie. Nach drei Jahren ohne Veröffentlichung ist es nun also an der Zeit zu den Wurzeln von BATMAN zurückzukehren. Ist es den Machern gelungen den Sprung auf die neuen Konsolen zu meistern? Oder bleibt am Ende doch ein ORIGINS ähnliches Desaster? Wir verraten es euch in unserem Test!
Zur Geschichte sei nicht allzu viel verraten. Aber um alles etwas einzuordnen, seien dennoch ein paar Worte verloren. Der Titel ist zeitlich ca. ein Jahr nach ARKHAM CITY anzusiedeln. Die dort hergestellte Ruhe hält natürlich nicht lange. Nun ist es Scarecrow der die Bewohner von Gotham City mit einem Giftgas auslöschen will. Dies klappt nicht so ganz, da die Bewohner bereits vor einer möglichen Freisetzung Gotham verlassen. Die Evakuierung der Stadt ist ein netter Kniff der Entwickler, um zu erklären warum Gotham zumindest frei von „normalen“ Bürgern ist. BATMAN muss nun aber nicht nur Scarecrow das Handwerk legen, denn auch ein neuer Wettstreiter kommt ans Tageslicht: The Arkham Knight.
Die Story ist ein bunter Mix aus verschiedenen Missionstypen und bietet im Grunde ein hohes Tempo und reichlich Abwechslung. Allzu tiefgreifend ist die Story nicht, aber sie kann als sehr gut bezeichnet werden. Besonders gelungen sind die Inszenierungen durch die Weggefährten oder auch Kontrahenten auf der Bildfläche erscheinen. Auch ein alt bekannter Bösewicht aus den Vorgängern ist wieder von der Partie (zum Glück!) und bringt die gewisse Abwechslung und Humor mit. Neben einer durchaus beachtlich langen Story gibt es eine Vielzahl an Nebenmissionen. Natürlich sind auch wieder die Riddler-Aufgaben, samt Trophäen mit von der Partie.
Gotham City ist in ARKHAM KNIGHT knapp fünfmal so groß wie der Vorgänger. Nicht nur deswegen hat Batman ein neues Spielzeug bekommen: das Batmobil! Natürlich dient es auch zur Fortbewegung, aber vielmehr ist es tief in den Handlungsplot verstrickt, da es enorm vielseitig einsetzbar ist. Panzer, Kampfmaschine, Ortungsgerät, etc. um nur ein paar der Fähigkeiten des Batmobils hervorzuheben. Es gibt auch Situationen in denen er euer Gefährt fernsteuert, um euch aus brenzligen Situationen zu befreien. Mit dem Batmobil gibt es einen massiven Eingriff in das bekannte Gameplay aus den Vorgängern. Ansonsten hat man sich zu alter Stärke entsinnt und diese weitestgehend übernommen. Ein leichter Kritikpunkt sei erwähnt, so wurden nämlich Tutorials komplett gestrichen und durch wenige Einblendungen im Spiel ersetzt. Für Anfänger ist dies ein großes Problem, während dies für Kenner der Reihe kein Problem darstellen sollte.
Grafisch ist den Rocksteady Studios ein kleiner Meilenstein gelungen. Nach wie vor überwiegt das düstere, triste und Gefahr beherbergende Setting in Gotham. Und dies wurde technisch beeindruckend umgesetzt. Das gesamte Spiel wird im düsteren bzw. dunkeln abgehalten, dazu kommt fast ständiger Regen. Weiterhin mischen Sich Lichteffekte von Leuchtreklamen in das Bild. Dies alles sieht, ich wiederhole mich, beeindruckend aus. Aber es ist keine einfache Effekthascherei, es passt perfekt zum Setting. Dazu kommt ein sehr hoher Detailgrad. Weiterhin muss man erwähnen, dass es eine konstante Framerate gibt. Ruckelt oder Grafikfehler sind kaum auszumachen.
Auf der akustischen Seite wird das Gesamtbild abgerundet. Die Soundeffekte, die musikalische Untermalung und auch die Synchronisation sind erstklassig. Selbst die deutsche Sprachversion ist durchaus akzeptabel, wer allerdings zur Englischen Originalversion greifen möchte muss leider die Sprache der gesamten Konsole umstellen (einen einfachen Menüeintrag gibt es leider nicht).
Abschließend sei noch auf zwei Dinge eingegangen: Patches und DLC.
Ersteres muss heute leider immer wieder erwähnt werden. Gerade vor kurzem haben wir bei THE WITCHE 3: THE WILD HUNT gesehen, wie einem klasse Spiel der Launch durch Bugs versaut werden kann. Hier sieht es allerdings ganz anders aus. Zwar gibt es einen enorm großen Day One-Patch, aber sobald dieser installiert ist läuft das Spiel ohne große merkliche Fehler. Bei der PC-Version sieht es dagegen ganz anders aus…
Der zweite Punkt sind DLCs. Der SeasonPass für enorme 39,99 EUR liefert sechs Monate lang Content von Skins bis zu Story-Missionen. Um welchen Content es sich genau handelt ist bisher noch nicht klar. Zum Launch gab es zwar bereits erste Skins, aber wie es in der Zukunft genau weitergeht ist noch nicht bekannt. Somit ist es aktuell fragwürdig, ob dieser Hohe Preis gerechtfertigt wird. Vor wenigen Tagen ist die erste Story-DLC ins Hause geflattert. BATGIRL: EINE FAMILIENANGELEGENHEIT wird der DLC heißen und euch erstmalig in die Rolle von Batwoman schlüpfen lassen. Am 14. Juli werden SeasonPass-Besitzer den Content kostenlos erhalten, während „Normalos“ eine Woche länger warten und 6,99 EUR berappen müssen.