Doom Review

veröffentlicht am

Die Spiele von id Software haben Generationen von Gamern geprägt. Wer von euch Leser kann sich noch an dem ersten Doom aus dem Jahre 1993 erinnern? Nicht viele Entwicklerstudios von damals, die ein ganzes Genre neu definiert haben, mischen heute noch gross mit. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass weiterhin id Software, die Erfinderin des modernen Ego-Shooters, am neusten Doom verantwortlich ist. Die Erwartungen sind sehr gross – ebenso die Zuversicht, dass das Spiel grossartig sein wird. Bereits mit Wolfenstein The New Order wurden unsere hohen Erwartungen übertroffen. Ob dies mit Doom auch der Fall sein wird?

Die Hölle auf Erden… ähm Mars!

Schon nach den ersten Spielminuten geht es blutig zur Sache. Als der Protagonist gerade aufgewacht, müssen wir festellen, dass wir in einer Laboreinrichtung auf einem Altar gefesselt sind und zwei Demonen sich uns nähern. Aus der unangenehmen Lage befreit, zerschmettern wir den Schädel des ersten Dämons und greifen zur ersten Waffe, eine aufladbare Faustfeuerwaffe im Einzelschussmodus. Nachdem die unmittelbare Gefahr gebannt ist, endecken wir im nächsten Raum unseren Kampfanzug, der wohl wichtigster Gegenstand im ganzen Spiel. Der Anzug ist unsere Lebensversicherung und kann aufgerüstet werden. Im Verlaufe des Spiels werden wir mehr Schaden absorbieren können. Weite Distenzen überwinden wir mit Doppelsprünge, nachdem der Anzug mit Schubdüsen ausgestattet wurde. Dass der Mars kein Ferienparadies ist, wird wohl den meisten klar sein. Die Wissenschaftler haben wieder nichts dazugelernt und haben erneut ein Portal zur Unterwelt geöffnet haben…

Back in time

Die primäre Zielgruppe in Doom sind Spieler, die mit den ersten Teilen der Serie aufgewachsen sind. Das merkt man am besten am fabelhaft umgesetzen Gameplay. In Doom geht es ruck zuck zur Sache. Sobald die Action losgeht, muss man schnell sein. Die Devise lautet immer in Bewegung bleiben, um gegnerische Feuerbälle auszuweichen und die Dämonen auszuschalten – ohne selbst viel Schaden zu kassieren. Wer verwundet wird, muss sich auf der Suche nach den nächsten Medikits machen. Verstecken und warten bis man sich wieder erholt, gibt es bei Doom nicht. Ja liebe Leser, Doom ist nichts für Feiglinge und so waren die Spiele auch früher aufgebaut. Wer in den letzen Jahren nur Deckungsshooter gespielt hat, wird zu Beginn vermutlich oft sterben aber Übung macht bekanntlich den Meister.

For honor and glory

Wenn gerade keine Medikits in greifbarer Nähe sind, muss man noch schneller alle Gegner platt machen, denn einige von ihnen lassen beim Tod Munition und Medikits fallen. Und genau hier kommen die Glory-Kills ins Spiel. Diese sind im Grunde genommen Executions, die bei einem verwundeten Gegner angewendet wird, sobald er einen gewissen Schaden erleidet hat. Ihre Silhouhetten leuchten farbig auf und warten darauf, dass der Spieler sie im Nahkampf den Gnadenstoss gibt. Die mit Glory-Kills eliminierten Gegner lassen mehr Gegenstände fallen, als wenn man sie aus der entfernung tötet. Je nach dem, in welchem Winkel und welcher Richtung man sich zum humpelden Gegner befindet, gibt es eine andere Glory-Kill Animation. Im Gegensatz zu anderen Spielen, haben die Executions in Doom einen sinnvollen Zweck und ist ein wichtiger Bestandteil der Spelmechanik.

Grafik und Sound

Optisch macht Doom im Grossen und Ganzen einen sehr guten Eindruck. Die aktuelle id-Tech Engine in der Version 6 kann enge und blutverschmierte Räume auf ganz besonderer Weise darstellen. Licht- und Schatteneffekte kommen dabei in der düsteren Umgebung besonders gut zur Geltung. Die Waffen sind mit detaillierten Texturen überzogen und lassen die Soundanlage beim Schiessen so richtig krachen. Vereinzelt gibt es aber auch Stellen mit deutlich matschigen Texturen. Ebenfalls tauchen verdächtigt viele gleichaussehende Lichen-Modelle auf. Doom ist primär auf Action ausgelegt und ebenso passend ist die fetzige Hintergrundmusik , welche stets situationsgerecht sich dem Spielgeschehen anpasst. Die Levels in Doom sind wie Arenen aufgebaut, welche durch schlauchartigen Gänge verbunden sind.

Die Freude ist riesig, wenn wir durch die Türe gehen und uns in einem grossen Raum vorfinden. Man darf sich von der sauberen und sterilen Laboreinrichtungen nicht täuschen lassen,  denn gleich werden die Tore versiegelt und es werden Gruppen von höllischen Kreaturen auf uns zukommen. Alle Gegner eliminiert und knapp mit dem Laben davongekommen, gehen die Tore wieder auf und wir werfen noch einen kurzen Blick zurück und sehen uns die blutverschmierte Arena mit Stolz an.

Multiplayer

Wer sein Können mit anderen menschlichen Spielern messen will, kann das im Multiplayer machen. Doom bietet eine Reihe von Spielmodi an, darunter die beliebten Team-Deathmatch und Domination. Wie aus den früheren Zeiten von Quake 3 Arena oder Unreal Tournament geht es auch hier im Multiplayer schnell zur Sache. Ein cooles Feature ist dabei die Integrierung von Dämonen. Auf der Karte ist ein Power-Up versteckt, das den Spieler, der es findet, zum Dämon verwandelt – beispielsweise zu einem Revenant. Damit wird man automatisch zum meistgefürchteten Spieler beim gegnerischen Team. Als Dämon ist es relativ einfacher Kills zu machen, da man einerseits bessere Waffen hat und auch mehr Schaden einstecken kann. Besonders im klassischen TDM kann ein Dämon in letzter Minute das Blatt noch wenden, wenn die Teammitglieder mitspielen und ihn beschützen.

Ein interessanter Modus ist «Freeze Tag». Statt den Gegner zu eliminieren, werden sie an Ort und stelle einfrieren. Team Mitgleider können eingefrorene Kameraden wieder ins Spiel holen, wenn sie sich neben ihnen stellen. Das Team, welches zuerst alle anderen eingefroren  hat, gewinnt. Doom ist seinen Prinzipien selbst im Multiplayer treu gegblieben. Schnelle und intensive Matches mit Power-Ups und Superwaffen auf den Karten. Doch auch moderne Spielelemente wie vorgefertigte Klassen und inviduelle Skins für Waffen und Rüstung können freigeschaltet werden.

Obwohl technisch am Multiplayer nichts auszusetzen gibt, verliert man trotzdem relativ schnell die Interesse daran. Es fehlt langfristig einfach die Abwechslung und auch irgendwie das gewisse Etwas, um jemanden stundenlang vor dem Bildschirm zu fesseln, nachdem man die tolle Kampagne abgeschlossen hat. Kurz ausgedrückt: Der Multiplayer macht zwischendurch Spass, ist aber eher ein netter Zusatz aber kein Kaufgrund.

SnapMap

Für kreative Spieler bietet Doom im Modus SnapMap einen Leveleditor an. Die Bedienung ist kinderleicht und selbsterklärend, schon in 15-20 Minuten hat man eine brauchbare Konstruktion beisammen. Alle Objekte wie beispielsweise Gegner und Items, Waffen und Boosters lassen sich frei platzieren. Erstellte Karten können online der Community bereitgestellt werden oder man sucht sich die beliebtesten Kreationen anderer Spieler aus. SnapMap ist eine wirklich tolle Ergänzung, um das Spiel nach eigenen Wünschen zu bearbeiten und den Spielspass auch nach abgeschlossener Kampagne zu garantieren.

BEWERTUNG

Gameplay
88 %
Multiplayer
87 %
Spielspass
88 %
Grafik
90 %
Sound
88 %

FAZIT

Doom, ein Spielklassiker neu aufgelegt für die neuste Generation und es macht verdammt viel Spass. Die Entwickler von id Software haben es geschafft, meine persönlichen Erwartungen zu übertreffen. Wer die Originalteile geliebt hat, wird sich in Nullkommanichts hier zurecht finden. Die pure Action geht in der Kampagne gleich los und wenn man sozusagen im Flow ist, lässt das Spiel einen nicht mehr los. Zugegeben storytechnisch ist Doom etwas dünn gesäht aber eigentlich stört dies auch niemanden, denn wer Doom spielen will, der hat andere Prioritäten und da wird Action einfach über alles andere gestellt. Und genau deswegen mag ich Doom so sehr. Schon allein wegen dem Singleplayer lohnt sich der Kauf.

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