Mixed Martial Arts-Fans kommen jetzt auf den NextGen-Konsolen in den Genuss eines Videospiels zu ihrem Sport. Interessant ist hierbei zum einen das es von EA Sports kommt, zum anderen das die UFC ihren Namen hergibt. Warum dies etwas besonderes ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. 2009 brachte THQ das erste UFC-Game auf den Markt, schlicht und ergreifend deswegen, weil EA Sports nicht wollte. Es soll zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den Verantwortlichen von EA Sports und dem UFC-Präsidenten Dana White gekommen sein. Seit dem war White nicht mehr besonders gut auf das Unternehmen zu sprechen und verbündete sich eben mit THQ. Noch vor dem Release des ersten THQ-UFC-Games UFC UNDISPUTED 2009 begann EA Sports mit der Entwicklung eines eigenen MMA-Titels im Jahre 2010. Im Grunde ähnlich zu den THQ-Spielen, aber eben ohne UFC-Lizenz. Die Freude darüber stand White selbstverständlich ins Gesicht geschrieben, er ging sogar soweit und drohte den Kämpfern, die sich für EA SPORTS MMA zur Verfügung stellen würden, mit dem Ausschluss aus der UFC. Lange rede kurzer Sinn: Diese Streitigkeiten waren schlagartig vergessen als 2012 THQ, vor der eigenen Insolvenz, die Rechte an EA Sports abgab. Diese haben daraufhin mit der Entwicklung von EA SPORTS UFC für die NextGen-Konsolen begonnen. Und White spricht seitdem in höchsten Tönen von dem Unternehmen und von der engen Zusammenarbeit… Business as usual… Stellt sich uns also die Frage ob es EA Sports gelungen ist mit EA SPORTS UFC das gewohnte Feeling der MMA-Kampfreihe übermitteln kann? Wir verraten es euch in unserem Test!

Gleich eins vorweg: Wer nichts mit dem Sport an sich anfangen kann ist selbstverständlich auch bei dem Spiel völlig fehl am Platze. Wer dagegen auf die knallharten und brutalen Kämpfe steht oder sich diese zumindest in sportlicher Hinsicht angucken kann ist als Zielgruppe dieses Spiels anzusehen. Wie auch in den Kämpfen im TV geht es in EA SPORTS MMA den Gegner nach den besten Regeln der Kunst, oder sagen wir lieber der Kampfkünste, zu vermöbeln. Dabei geht es nicht nur auf den Beinen sondern auch auf der Matte heiß her. Neben Knockouts können auch Takedowns zum Ende eines Kampfes im Octagon führen. 

Der Karrieremodus stellt das zentrale Element des Spiels dar. Ihr könnt euch im Editor einen eigenen Kämpfer zusammen basteln, der wiederum ganz unten anfängt und mit euch beginnt die Karriere-Leiter zu erklimmen. Leider bietet der Spielmodus nicht den gewünschten Tiefgang und kupfert recht viel von dem heimlichen Vorgänger EA SPORTS MMA ab. Es leider nur kleinere Einleitungen, recht öde Trainingseinheiten und dann eben die Kämpfe. Gespickt wird alles mit einigen banalen Sprüchen des Trainers. All dies wiederholt sich immer und immer wieder von Kampf zu Kampf. Ein wenig mehr Abwechslung wäre eigentlich zwingend erforderlich gewesen, gerade wenn man bedenkt, wozu die XBOX One eigentlich in der Lage wäre… NBA 2k14 hat gerade in diesem Bereich auf den NextGen-Konsolen neue Maßstäbe gesetzt…

Dafür bietet das Spiel einen gelungenen Umfang. So sind 97 Kämpfer vertreten, die in die verschiedenen Gewichtsklassen (acht an der Zahl) unterteilt sind. Eine weitere 9. Klasse ist vertreten, die aber ausser Konkurrenz der anderen steht: die Frauen. Ja ihr habt richtig gelesen sieben weibliche Kämpferinnen sind im Spiel vertreten. Schauplätze sind elf mit dabei die in den USA, Kanada und Brasilien beheimatet sind. 

Einen Online-Modus gibt es ebenfalls, der euch neben einzelnen Kämpfen auch Turniere austragen lässt! Dank dem Feature FightNet könnt ihr eure Kämpfe Online streamen. Über Sinn oder Unsinn dieses Features lässt sich streiten, da die XBOX One mit Twitch oder dem normalen GameDVR gleiches bewerkstelligen kann.

Spielerisch bietet EA Sports UFC ein rundes Konzept. Die Kämpfe auf de Boden und im Stand sind eingängig und bieten Abwechslung. Allerdings ist gerade zu Beginn einiges an Training nötig um die komplexe Steuerung zu durchschauen. Raum für Kritik gibt es allerdings auch. Obwohl EA Sports dank der Ignite-Engine realistische Bewegungen verspricht, sieht die Realität eher hölzern aus. Die Animationen wirken steif und ab und an auch fern von der Wirklichkeit. Insgesamt wirkt das Kampfgeschehen etwas zu langsam, gerade im Vergleich zu den echten Kämpfen. Und kurioserweise spritzt das Blut bei Schlägen der langsameren und behäbigen Art genauso als ob wie wahnsinnig auf den Gegner eingedroschen wird…

Grafisch kann man durchaus mit dem Ergebnis der Entwicklung zufrieden sein. Alles sieht nett aus und auch auf viele Details wurde geachtet. Wie bspw. das gerade genannte Beispiel mit dem Blut. Dieses ist zu Beginn des Kampfes nicht auf dem Boden zu erkennen, aber sobald sich eine Wunde an einem Kämpfer auftut beginnt dieser sein Blut im Octagon zu verteilen.
Der Sound ist bei EA Sports immer eine Bank, nicht anders ist es in diesem Fall. Die Soundeffekte sind Klasse und auch die Kommentatoren geben eine gute Figur ab. Der Soundtrack besteht aus über 20 Songs und bietet eine gesunde Mischung aus diversen Musikrichtungen und auch von bekannten Künstlern und Newcomern.