Vor zehn Jahren erschien auf der ersten Xbox ein RPG aus dem Hause Lionhead Studios. Die Wahl zwischen Gut und Böse und die daraus entstandenen Konsequenzen war damals das Highlight. Die schnell gewachsene Fangemeinde durfte dann später auf der Xbox 360 mit einem zweiten und dritten Teil des beliebten Rollenspiels das Schicksal von Albion in die Hand nehmen. Passend zum Jubiläum bringt Microsoft eine Neuauflage des Erfolgstitels auf die 360. Dabei wurden bewährte Features aus den nachfolgenden Titel implementiert und natürlich die Grafik stark aufgemotzt. Wie gut sich der Titel nach zehn Jahren heute spielt, erfahren wir im Testbericht.

Die Handlung

Wer mit der Geschichte von Fable nicht vertraut ist, bekommt in den folgenden Zeilen eine grobe Zusammenfassung. Man übernimmt die Rolle eines kleinen Jungen in Albion. Schon ganz zu Beginn wird man vom Vater aufgefordert gute Taten zu vollbringen. Denn jedes Mal wenn man den Mitmenschen etwas Gutes tut, bekommt man vom Vater eine Goldmünze als Belohnung. Eure Schwester hat heute Geburtstag und ihr habt leider noch kein Geschenk. Deswegen will man ihr etwas Besonderes kaufen und schenken sobald genug Goldmünzen verdient wurden. Doch wie es die Geschichte so will, wird das Dorf von barbarischen Banditen heimgesucht und niedergebrannt. Mit Ausnahme von euch kommen alle Dorfbewohner dabei ums Leben. Plötzlich tauch jemand von der Heldengilde auf und bietet euch einen Ausweg: Tretet der Heldengilde bei und wenn ihr die Ausbildung besteht, könnt ihr euch auf der Suche nach den Banditen machen. Die Ausbildung durchdauert die Kindheit, die Jugend, bis hin zum Erwachsensein. Zeitgleich ist es auch das Tutorial. Man lernt die grundlegende Steuerung und den Umgang mit Nah- und Fernwaffen, sowie Magie kennen.

Dem Spieler wird immer vor die Wahl gestellt, ob er sich auf die gute oder böse Seite schlägt. Setzt man sich für die Menschen ein, gewinnt man Ansehen und wird als Held gefeiert. Wer hingegen böse ist, wird gefürchtet und die Menschen meiden jeglichen Kontakt. Dies hat sowohl Vor- und Nachteile. Die meisten Missionen werden von der Gilde aus delegiert. Einige Aufträge haben auch optionale Ziele, sogenannte Grosstaten. Beispielweise vollbringt man eine Grosstat, indem ihr eine Horde Banditen nur in der Unterwäsche und ohne Rüstung in die Flucht schlägt. Wird dieses Ziel tatsächlich erreicht, bekommt man nicht nur zusätzlich Geld, sondern man wird von den Menschen respektiert und gefeiert. Versager werden von den Bewohnern ausgelacht.

Die Fähigkeiten

Ein Spiel wäre kein RPG, wenn sich der Charakter nicht weiterentwickeln kann. So levelt man sich auf und setzt die Erfahrungspunkte in folgende Kategorien ein: Stärke, Geschicklichkeit und Magie. Je nach bevorzugtem Spielstil variieren sich die Einteilungen der Punkte. Während zu Beginn die  Punkte eher knapp sind und man sich wirklich Gedanken machen muss die Ausrichtung im Auge zu behalten, so wird es im späteren Verlauf des Spiels immer weniger wichtig, weil sich die Erfahrungspunkte natürlich entsprechend summieren.

Bessere Grafik aber veraltete Spielmechanik

Optisch kann sich Fable Anniversary wirklich sehen lassen. Die Spielwelt sieht besser aus als jemals zuvor und für die Fans eine echte Bereicherung. Der Grafikstil bleibt gleich, die Texturen und Modelle haben an Qualität zugenommen. Der wichtige Fable-typische Look ist also erhalten geblieben. Allerdings bleibt die Anniversary Version nicht von Mängeln verschont. So stören die häufigen und relativ langandauernden Ladebildschirme schon nach wenigen Quests. Auf der  Original Xbox war es verständlich, doch mittlerweile sind es 10 Jahre her und die 360 hat ja auch viel mehr Power. Ausserdem können willkürliche Freezes auftreten und das Spiel kann sich aufhängen. Zusätzlich nimmt man relativ häufig Ruckler wahr. Während den Kämpfen wird besonders lästig. Laut den Entwicklern soll aber bald ein Patch gegen die Freezes erscheinen, welcher das Problem hoffentlich beheben soll.