Wieder ist ein Jahr in das Land gezogen und der Herbst is da! Also ist es wieder einmal an der Zeit für die alljährlichen Sportspiele. Nach Golf, Eishockey und Fussball ist nun auch der Basketball an der Reihe. Neben NBA Live 16 aus dem Hause EA Sports schickt sich der Platzhirsch NBA 2k16 aus dem Hause 2k Sports an seinen Thron auch in diesem Jahr zu verteidigen. Sind wir einmal ehrlich, 2k Sports müsste vieles in den Sand setzen, damit NBA Live 16 vorbeiziehen könnte. Aber wer weiss… Ob NBA 2k16 wieder souverän den Basketball-Thron übernehmen kann, verraten wir euch in unserem Test!
Die größte Neuerung trägt der MyCareer-Modus in sich. Seit dem Umstieg auf die NextGen-Konsolen bietet dieser Spielmodus viel mehr Tiefgang und lässt den Spieler das Leben seines eigenen Altarego von den Anfangen seiner Karriere bishin zum ultimativen NBA-Superstar erleben. In diesem Jahr sollte hier noch einmal ein i-Tüpfelchen gesetzt werden. So wurde der MyCarrer-Modus mit einer Storyline von dem Regisseur und bekennender New York Knicks-Fan Spike Lee belegt. An sich ist dies eine tolle Idee, aber sehr schnell stellt der Spieler fest, dass diese Storyline einfach nur unnötig und unflexibel ist. So könnt ihr euch zwar einen Spieler nach euren Belieben und Aussehen erstellen, aber die Story ist extrem starr. So hat euer Spieler den Spitznamen Freq. Seines Zeichens ein aufstrebender Stern am Basketball-Himmel, der gerade die Highschool rockt.Sein bester Freund und seine Zwillingsschwester sind stets an seiner Seite. Der Gag dabei nun, egal welchen Spieler ihr euch erstellt, eure Zwillingsschwester und Eltern haben nun stets schwarze Hautfarbe. Da hätten wir bereits den ersten Punkt in Sachen Unflexibilität. Aber gut, so lässt sich natürlich die klischeehafte Geschichte der armen Familie aus den „Ghettos“ der Stadt besser aufbauen… Nach drei erfolgreichen Highschool Matches melden sich viele Colleges bei euch und die entsprechenden Repräsentanten erzählen euch welche Vorteile die jeweilige Universität bietet. Und hier habt ihr tatsächlich das erstmal eine Wahl und könnt entscheiden zu welchem College ihr wollt. Danach war es das in Sachen Entscheidungen. Ihr werdet fortan linear durch eine Geschichte geleitet die mehr Lücken und Fragen aufwirft als alles andere und so man als Spieler tatsächlich froh nach 5 Stunden den Spike Lee-Storyteil abgeschlossen zu haben (und man muss ihr zunächst absolvieren). Dann kann man endlich die „herkömmliche“ MyCareer aus den Vorgängern spielen. Insgesamt ist die Idee sehr nett und auch interessant, aber die Umsetzung bietet einfach zu wenig Entscheidungsgewalt. Noch ein Beispiel gefällig? Nach einer sehr langen Zwischensequenzen will euer Berater, dass ihr direkt nach dem ersten Jahr das College verlasst und euch für den NBA-Draft anmeldet. Eure Familie ist davon nicht unbedingt überzeugt. Als Spieler denkt man nun, was mache ich? Das große Geld oder auf die Familie hören? Aber die Entscheidung ist nicht die des Spielers zu treffen. Es geht direkt in den NBA-Draft ohne eine entsprechende Eingabe eurerseits… Dies ist besonders ärgerlich, weil nach der Storyline Entscheidungen und Aussagen auf Post-Game-Pressekonferenzen wieder zur Tagesordnung gehören. Nett sind Shaquille “Shaq” O’Neal (LA Lakers) und Kenny “The Jet” Smith (Houston Rockets), die in der Pre-Game-Show auf die Geschichte von Freq eingehen. Auf der anderen Seite ist der eigenen Stellenwert in der Mannschaft recht merkwürdig. So kommt ihr als Spieler mit einer Stärke unter 60 in die NBA. Logischerweise (und so war es in den Vorgängern) solltet ihr eher ein kleines Lichtlein sein und euch über die Jahre zu einem festen Bestandteil der Mannschaft entwicklen. Komischerweise seit ihr nun schon in der Crunchtime der Go-to-Guy! So sagt euch euer Trainer kurz vor Schluss bei 2 Pkte. Rückstand „Gebt Freq den Ball! Er ist unser wichtigster Mann!“…Ein weiteres Problem sind die Microtransactions in diesem Spielmodus. Selbstverständlich kann man seinen eigenen Spieler aufbessern. Für Münzen die man für Spieler etc. erhält. Aber natürlich kann man diese Münzen auch über den Store erwerben. Das Problem hierbei, dass man ohne finanzielle Zugabe sehr sehr lange braucht, um einen halbwegs ordentlichen Spieler zu bekommen. Im eigentlichen Singleplayermodus ist dies nichtmal allzu tragisch, aber wenn man im MyPark-Modus Online gegen andere antreten will und die wenige Tage nach Release des Spiels bereits Spieler mit Stärken von 99 haben, kann man sich seinen Teil dabei denken…
Die weiteren Spielmodi haben haben kleiner Verbesserungen bekommen, die nicht die Welt verändern, aber Fans der Reihe durchaus begrüßen werden. Zusätzlich kehren im Online-Modus die Online-Ligen zurück! Bisher haben diese noch nicht den Sprung auf die neue Konsolengeneration geschafft.
Spielerisch ist 2k Sports immer für eine Ãœberraschung gut. Eigentlich bietet sie jedes Jahr exzellentes Gameplay, dass keinen Grund zum meckern und genauso keinen Spielraum für Verbesserungen bietet, aber denkste! Wieder einmal wurde das komplette Gameplay über den Haufen geworfen. Das Ergebnis ist nach einer gewissen Eingewöhnungszeit wieder hervorragend. Auch die KI hat ordentlich dazu gelernt und kann Taktik nun deutlich besser anwendenden und variieren. Selbst für Veteranen wird es anfänglich etwas schwierig werden in alle Facetten der neuen Steuerung einzutauchen. Dagegen sehe ich für Neulinge schwarz, alle Features der Steuerung nachzuvollziehen benötigt hierbei sehr lange Zeit. Nichts desto trotz spielt sich NBA 2k16 hervorragend und ich würde auch dieses Jahr wieder sagen: „Man kann es nicht besser machen!“ – aber warten wir mal das kommende Jahr ab 😉
Technisch ist NBA 2k16 eine Augenweide. Das negative vorweg: in wenigen Wiederholungen kann es zu Ruckeln kommen. Aber das ist tatsächlich der einzige Kritikpunkt. Die Arena, die Spieler, einfach alles sieht so lebendig und realistisch aus wie noch nie. Auf die Präsentation wurde wieder einmal verbessert! Besonders schön sind kleine Interviews in die den Viertelpausen eingespielt werden, die exakt wie in TV-NBA-Übertragungen aussehen. Ich finde es extrem schade, dass EA Sports die Rechte von ESPN inne hat, sonst könnte man von NBA 2k16 eine perfekte Präsentation erwarten, die exakt der aus dem TV gleicht.
In Sachen Sound gibt es auch nichts negatives zu berichten. Klasse Soundeffekte, gute Kommentatoren und ein Genre-typischer lizensierter Soundtrack runden das Bild ab!