Was lange währt wird endlich gut! So lautet ein gutes altes Sprichwort, aber trifft dieses auch bei Games zu? Meistenteils kann festgestellt werden, dass eine lange Entwicklungszeit auch zu einem qualitativ hochwertigen Endprodukt führt (bspw. die GRAND THEFT AUTO-Reihe). Aber wie man es nunmal so kennt, Ausnahmen bestätigen die Regel…
Seit 1995 veröffentlicht EA Sports jährlich eine neue Version von NBA Live. Bis letztendlich das Jahr NBA LIVE 10 im Jahre 2009 erschienen ist. Danach hatten ein paar Köpfe bei EA Sports einen mehr oder weniger guten Einfall. Um der immer stärker werdenden Konkurrenz von NBA 2k Paroli bieten zu können, sollte der Titel komplett überarbeitet werden und in einem frischen Gewandt mit dem Namen NBA ELITE 11 ein Jahr später durchstarten. Allerdings gab es nach der Veröffentlichung der entsprechenden Demoversion so viel harsche Kritik von der Fachpresse und auch Gamern, dass es zu dem Entschluss kam den Titel nicht zu veröffentlichen. Seither kündigt EA Sports jährlich einen neuen NBA ELITE-Titel an, ohne in letztendlich zu veröffentlichen. Nun hat sich eine Möglichkeit eingestellt, mit dem Launch der NextGen-Konsolen, noch einmal einen Anlauf zu wagen. Allerdings nicht wie ständig angekündigt mit dem Beinamen ELITE, sondern doch wieder mit dem Namenszusatz LIVE. Ob die lange Wartezeit sich nun ausgezahlt hat oder ob EA Sports mit ihrer NBA-Reihe auf einem verlorenem Posten gegenüber der übermächtig wirkenden Konkurrenz von 2k steht, erfahrt ihr in unserem Test!

NextGen-Basketball wird mit NBA LIVE 14 versprochen, bekommen tut man allerdings eher einen Titel für die 360/PS3. Woran dies liegt ist in mehreren Punkte zu zeigen. Beginnen wir am Anfang mit den Spielmodi. Wie bei jedem EA Sports Titel ist alles auf den Manager Modus und den Rising Star-Modus (Be a Pro) ausgelegt. Also könnt ihr entweder eure gesamtes Team managen oder aber eben euch ein Alter Ego erstellen und mit dem den Aufstieg in die NBA schaffen. Dies spricht schon einmal nicht für neue und frische Ideen. Könnte allerdings verkraftet werden, wenn denn wenigstens die vorhandenen Modi gut umgesetzt sind. Aber dies leider auch nicht der Fall. Wenn wir etwas den Rising Star-Modus konkretisieren, fällt schnell auf, dass die Motivation schlicht nicht geliefert wird weiterzuspielen. Es werden nach und nach Spiele gespielt und irgendwann wird man dann der Starter des Teams usw. Dagegen kann NBA 2k14 in der NextGen-Fassung einen deutlichen Sprung bieten, indem Dialoge mit Spielern, Trainern und General Managern in eueren Karriereverlauf eingebunden werden. Ihr könnt sogar euren Berater wählen, bekommt ständig neue motivierende Herausforderungen. Dies ist einfach um längen besser und abwechslungsreicher, wobei auch hier klar sein sollte, dass noch einiges an Luft nach oben für die Zukunft ist. 
Auch das Ultimate Team hat den Weg zu NBA LIVE 14 gefunden. Allerdings auch hier gibt es keine fische Ideen und wenig Umfang. NBA 2k14 hat in der aktuellen Auflage einen Mein Team-Modus eingeführt und was soll groß gesagt werden, dieser ist ebenfalls umfangreicher und bietet mehr Möglichkeiten.
Somit haben wir den ersten Punkt: Wenig Qualität und Quantität in den vorhanden Spielmodi.

Das nächste Problem ist das Gameplay. Wir müssen hierbei klar unterscheiden zwischen der Simulationslastigen Spielweise von NBA 2k14 und der klar Arcade ausgelegten von NBA LIVE 14. Nichts desto trotz bietet NBA LIVE 14 mehr negative Ansätze im Gameplay als positive. Hier sollte auch noch einmal die neue Ignite Engine erwähnt werden. Bei FIFA 14 oder MADDEN NFL 25 führt diese zu einer klasse Grafik und bietet auch spielerisch viele Verbesserungen. So kann bspw. eine deutlich realistischere KI festgestellt werden. Allerdings macht sich hiervon NBA LIVE nichts zunutze. Zwar wird die Ignite Engine verwendet, aber die positiven Aspekte bleiben leider aus. So wirkt die Spielweise der Spieler und auch die Anweisungen des Trainers statisch und vorgegeben. Mit BounceTek sollte eine neue Revolution eingeführt werden. Zum ersten Mal in der Geschichte von NBA LIVE besitzt der Ball nun eine eigene Physik Engine und ist nicht mehr mit dem Spieler „verschmolzen“. Eine super Sache, wenn es denn funktionieren würde, wie man es sich vorstellt. Aber leider kommt es durch diese neue Engine häufig zu merkwürdigen Verhalten des Balles und auf Dauer neigt man eher dazu diese Neuerung zu verfluchen.
Damit sind wir bei dem zweiten Kritikpunkt: Das Gameplay ist zu arcadelastig, bietet Einsteigern zwar einen enorm leichten Einstieg. Für Profis ist das Gameplay allerdings zu statisch und fehlerbehaftet.

Zum Abschluss noch ein Blick auf die technischen Komponenten des Spiels.
Zuerst der Sound der EA typisch gelungen ist. Die Soundeffekte sind klasse und auch die musikalische Untermalung passt. Hier wurde, man höre und staune (!), ein neuer Weg eingeschlagen! Statt wie üblich bekannte Songs für den Soundtrack auszuwählen wurde Mixtape-DJ Mick engagiert. Dieser hat weniger bekannte Bands und Songs auserkoren, die aber hervorragend zum Setting passen und Laune auf mehr machen!
Grafisch dagegen gibt es quasi einen total Ausfall zu bewundern. Was die Ignite Engine bieten kann, zeigt sich bei FIFA 14 oder MADDEN NFL 25. Beide Spiele sehen exzellent aus. NBA LIVE 14 dagegen könnte durchaus auch gerade auf der 360 laufen. Die Animationen sehen nach LastGen aus. Die Effekte sind nicht wirklich gelungen und auch die Zuschauer (welche ohne Zweifel bei den anderen beiden Titel richtig überzeugen können) sehen nur so lala aus… 
Positiv zu erwähnen ist die Lizenz von ESPN, welche die Spiele wie Live Übertragungen wirken lassen, zumindest wenn es um die Einblendungen während und vor dem Spiel geht.
Und damit haben wir auch schon den dritten Kritikpunkt aufgedeckt: Grafisch schöpft NBA LIVE 14 nicht aus den Vollen und kann eher wie eine durchaus ansprechender XBOX 360-Titel angesehen werden. NextGen ist hier weit und breit nicht in Sicht.