Wie in jedem Jahr ist der Herbst auf den Konsolen für die neuen Fussball-Games bestimmt. Anders als in den vergangenen Jahren, gibt es diesmal eine Änderung: PRO EVOLUTION SOCCER 2016 ist vor FIFA 16 auf den Markt gekommen. Eine Woche Vorsprung also im Handel, reicht dies aus um FIFA den Fussball-Thron abzuknüpfen? Wir verraten es euch in unserem Test!
Wie so oft muss man auch in diesem Jahr mit dem Testbericht zu PRO EVOLUTION SOCCER 2016 bei den Lizenzen beginnen. Leider gibt es nicht allzu viel neues zu vermelden. Zwar ist man in Sachen UEFA-Lizenzen ganz vorne dabei, aber leider handelt es sich hierbei nur um die Turniere an sich, leider nicht um die teilnehmenden Mannschaften. Als Beispiel die Champions League: als deutsche Vertreter sind die Bayern, Wolfsburg und auch Gladbach dabei, Leverkusen bspw. nicht. Ein noch traurigeres Bild zeichnet sich in der Europa League ab. Keiner der deutschen Vertreter ist von der Partie. Auch die Bundesliga oder die Schweizer Liga sind enthalten oder zumindest mit veränderten Namen spielbar. Einzig aus der Schweiz hat es der FC Basel ins Spiel geschafft. Also bleibt nach wie vor ein sehr schwaches Ergebnis in Bezug auf die Lizenzen.
Spielmodi gibt es auf der anderen Seite auch keine neuen. Zwar wurden die beliebten Spielmodi wie die Meisterliga oder myClub angepasst, aber Revolutionen gibt es hier weniger. So muss nun bspw. vermehrt auf die Befindlichkeiten der Spielergeachtet werden und auch Merchandising Einnahmen sind möglich. Generell wirkt das Spiel bzw. vor allem die Menüführung viel aufgeräumter im Vergleich zum vergangenen Jahr. Dennoch bleiben nur wenige Neuerungen und erneutes, aber durchaus zu erwartendes, Lizenz-Desaster…
Spielerisch gibt es dagegen von einigen neuen Dingen zu berichten. So haben die Entwickler eine neue Ballphysik auf die Beine gestellt, dazu kommt eine neue Kollisionsabfrage, neue Animationen und eine verbesserte KI. Hört sich viel an, ist es auch. Anfänglich ist der Unterscheid zum Vorjahr nicht allzu sehr spürbar. Erst nach mehreren Spielen werden die Verbesserungen sichtbar und spürbar. Bspw. sind die Angreifer nun Ballsicherer und nicht mehr so einfach von der Verteidigung vom Ball zu trennen. Um nun ein Balancing-Problem zu verhindern, wurde den Abwehrspielern nun neue Möglichkeiten in der Verteidigung eröffnet. Die Ballphysik bietet ebenfalls neue Spielelemente, da so nun Ballannahmen oder Kontakt mit Pfosten oder Torwart deutlich realistischer berechnet werden und so komplett neue Spielsituationen entstehen können. Insgesamt gibt es eine größere Anzahl an Verbesserungen, die das Gameplay ein gutes Stück nach vorne bringen und deutlich mehr Realismus in das Spielgeschehen bringen, wie es sich für eine waschechte Fussball-Simulation gehört.
Grafisch bietet PES 2016 eine solide Vorstellung. Im Gesamtkonzept liegt FIFA 16 zwar erneue eine Klasse voraus, dennoch hat auch Konami eine solide Leistung abgegeben. Dies liegt zum einen an den sehr detaillierten Lizenzspielern. Gerade in Wiederholungen macht es Spaß einmal auf die Gesichter und Gesten der einzelnen Spielern bei bestimmten Situationen zu achten, hier hat FIFA 16 aufholbedarf. Neu ist dagegen dynamisches Wetter. Sprich mitten im spiel bspw. in der 70 Minuten kann es plötzlich anfangen zu regnen. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf das Gameplay, zwar keine dramatischen, aber dennoch ein nettes Feature welches wiederum den Abstand zur Realität etwa weiter schrumpfen lässt.
Akustisch werden wir mit einem gelungen Soundtrack aus lizensierten Titeln (Queens – We will rock You) und Underground-Music versorgt. Als deutscher Kommentator löst Marco Wagemann in diesem Jahr Wolff-Christoph Fuss ab. Der wiederum bei FIFA 16 seine Sprüche hören lässt. Auf der einen Seite ist dies recht schade, auf der anderen Seite ist mit Marco Hagemann ein guter Ersatz gefunden worden.