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Tom Clancy`s The Division Review

veröffentlicht am

Als Ubisoft vor 2 Jahren den einen Gameplay Trailer zu Tom Clancy’s The Division gezeigt hatte, war ich von dem Spiel wirklich völlig hin und weg. Ein Open-World Spiel mitten in New York in 3rd-Person Ansicht, dazu so detailreich wie in keinem Spiel zuvor. Die Atmosphäre von The Division hat von Anfang an überzeugt. Auch die Closed Alpha und Beta machte wirklich viel Spass, was natürlich die Vorfreude noch grösser macht. Nun ist The Division endlich da und ob das Spiel den Erwartungen auch in der finalen Version noch überzeugt, zeigen wir nun in der Review.

Permanent online ist Pflicht

Einen Vorabtest gibt es zu dem Spiel nicht. Auf der ganzen Welt wurde The Division pünktlich zum Release erst freigeschaltet. Wir haben also genau wie ihr gespannt auf das Spiel gewartet. Unsere Review bezieht sich auf die PC Version von The Division. Wie bei jedem Spiel, was eine permanente Internetverbindung voraussetzt, besteht natürlich die Gefahr, dass eben am Releasetag die Server wegen dem grossen Ansturm zusammenbrechen. Am ersten Abend konnten wir nur sporadisch spielen bis man wieder von einem Connection Timeout ins Hauptmenü befördert. Schon an zweiten Tag wurden die Probleme beseitigt und auch eine Woche danach bei täglichem Spielen laufen die Server fortan stabil. Genau so muss es sein!

Die Direktive 51

In Tom Clancy’s The Division übernimmt man die Kontrolle über einen Division-Agenten. Das sind Schläfer-Agenten von der Regierung ausgebildet um für Recht und Ordnung zu sorgen, falls eines Tages die öffentliche Organe  zusammen zu brechen droht. Bis dahin, führen sie ein unauffälliges Leben in der normalen Gesellschaft. Der Anfang befindet sich am Black-Friday, dem umsatzstärksten Verkaufstag im ganzen Land. Irgendjemand hat eine hochansteckende und tödliche Krankheit mittels Bargeld in Umlauf gebracht. In nur wenige Wochen wurde der Notstand ausgerufen und das öffentliche System beginnt zu zerfallen. New York wurde komplett abgeriegelt und verfeindete Banden übernehmen die Kontrolle von einigen Stadtteile. Die unterbesetzte Nationalgarde kann nur mit Mühe die Oberhand halten, weswegen es mehr als zuvor topausgebildete Agenten vor Ort braucht.

Im Spiel The Division übernimmt man die Rolle eines solchen Agenten. Ihr wurdet gerade eben auf Befehl des Präsidenten aktiviert. Wie in jedem guten Rollenspiel ist als erstes die Charaktererstellung dran. Wer einen komplexen Editor erwartet, bei dem man wie in Mass Effect jedes Merkmal am Gesicht einstellen kann, wird bitter enttäuscht sein. Gerade eine Handvoll von vordefinierten Gesichter können ausgewählt werden. Danach lassen sich ein paar Varianten bei der Gesichtsbehaarung und Farbe zur Tatoo, Haut, Augen und Kopfhaare selektieren und dann war das auch schon. Unter Individualität verstehen wir jedenfalls anders. Die Charaktermodelle, die während den zahlreichen Trailern und Gameplayvideos gezeigt wurde, gibt es im fertigen Spiel gar nicht.

Ab ins Chaos von New York

Eine Anreihung von kurzen Videoausschnitten aus Nachrichtenbeiträgen veranschaulicht die Gründe für das Chaos und stimmt den Spieler auf das Szenario ein. Leider kommt das ganze irgendwie zu lückenhaft rüber und man wird mitten ins Geschehen geworfen. Was wir uns mehr gewünscht haben, ist ein spielbares Intro-Kapitel, wo beispielsweise noch der normale Alltag herrscht und man zunächst „aktiviert“ werden muss. Dies hätte auch mehr Bindung zum Charakter geführt, weil man die Hintergründe dazu auch hat. Stattdessen liefert uns Ubisoft einen namenlosen Protagonisten, von dem wir nichts Weiteres wissen und kaum damit identifizieren können, weil in der Charaktererstellung die Möglichkeiten mehr als begrenzt sind. Schade eigentlich.

Gameplay top

The Division ist ein Coverbased-Shooter mit RPG Elementen. Das Gameplay ist fantastisch! Ubisofts jahrelange Erfahrung mit den Spielen von Ghost Recon und Splinter Cell fliessen voll in Tom Clancy’s The Division ein. Man kann von Deckung zu Deckung mit gehaltener A-Taste und geduckter Haltung fortbewegen um nur eine minimale Silhouette  von sich preiszugeben. Bei einem gegnerischen Treffer, nimmt man so weniger Schaden. Die Steuerung macht grösstenteils einen sehr guten Eindruck. Manchmal allerdings bleibt man ungewollt an irgendwelchen Objekten hängen, gerade mitten im Gefecht, wo man rasch zur nächsten Deckung fliehen möchte, ist dies ärgerlich.

Der Skilltree oder auch Fähigkeitsbaum ist umfangreich und trotzdem übersichtlich gestaltet. Man unterscheidet generell zwischen 3 Hauptstränge: Medizin, Technik und Sicherheit. Im Spiel gibt es eine Vielzahl von Haupt- und Nebenmission, die jeweils auf eines der drei Stränge spezialisiert sind. Belohnungen werden anhand von allgemeinen Erfahrungspunkte (EXP) und Punkte für den entsprechenden Strang ausbezahlt. EXP braucht man, um im Level aufzusteigen. Damit werden generell bessere Waffen und Ausrüstungen freigeschaltet. Fähigkeitsbezogene Punkte werden in der Operationsbasis für neue Skills benötigt.

Operationsbasis renovieren

Eines der ersten Missionen lautet, die verbündeten Soldaten der JTF bei einem Feuergefecht zu unterstützen. Hat man dies getan, wird der Zutritt zur Operationszentrale freigeschaltet. Am Anfang noch als Bruchbude betrachtet, schalten wir nacheinander drei Flügel des Gebäudes frei. Diese haben direkten Zusammenhang zu unseren drei Skilltypen: Medizin, Technik und Sicherheit. Durch die gesammelten Punkte, werden zunächst inaktive Bereiche wie beispielsweise die Apotheke im medizinischen Flügel freigeschaltet, dadurch können wir auf dem Feld mehr Medikits verwenden. Oder der Schiessstand verbessert unsere Handhabung mit Waffen. Im Technikbereich erhalten wir im späteren Verlauf des Spiels sogar Zugang zu einem mobilen Geschütz, das wir bei Bedarf im Kampf aufstellen können.

In The Division gibt es keine Klassen an sich, wie man es sich von anderen Spielen gewohnt ist. Das tolle hier ist, dass der Spieler jederzeit seine erlernten Fähigkeiten anpassen kann. Die Skills können also nach Belieben kombiniert werden. Je nach Situation und nach Anzahl Spieler in der Trupp, ist das Umstellen noch von Vorteil.

Das detailreichste Spiel überhaupt

Grafisch betrachtet ist Tom Clancy’s The Divison ein erstklassiges Spiel. So ein hohes Mass an Detailreichtum haben wir noch nie zuvor in einem anderen Spiel dieses Genres gesehen. Die Atmosphäre ist beängstigend realistisch. In den fast leeren Strassen von New York sammeln sich die Abfallberge. Verlassene und zerstörte Fahrzeuge, weisen auf kürzliche Plünderungen und Strassenschlachten hin. Die meisten Fenster und Türen wurden mit Brettern verbarrikadiert. In den noch wenig begehbaren Häusern haben sich feindliche Bandenmitglieder verschanzt. Da drin warten meistens auch nützliche Ausrüstungen oder Waffen. Meistens aber auch einen Boss, der potentiell seltene Loots fallen lässt.

Grosses Lob gebühren die Leveldesigner von The Division. Sowohl indoor als auch outdoor haben sie wirklich erstklassige Arbeit geleistet. Die für The Division extra entwickelte Snowdrop Engine kann hier ihr Können ohne Probleme unter Beweis stellen. Der Übergang vom Aussen- zum Innenbereich erfolgt ohne Ladesequenzen auch die Spielwelt kann komplett ohne Ladezeit begehen. Die Stadtteile sind nach Levels unterteilt und eine empfohlene Levelstufe wird als Hinweis vor dem Betreten eingeblendet. So läuft man niemals aus Versehen in einen Bienenstock rein.

Das Wettersystem ist sehr realistisch. Der Schnee bewegt sich im Einklang mit dem Wind und wenn er zu stark bläst, verringert sich die Sicht auf ein paar wenige Meter. Die Strassen und Objekte werden logischerweise auch mit Schnee überdeckt sein. Wenn die Sonne scheint, hat man klare Sicht und auch keinen bzw. nur wenig Schnee auf den Strassen. Bei Regen reflektiert die nasse Strasse die umliegenden Gebäude. In der PC-Version können wir den Detailgrad der Grafik frei einstellen. Bei unserem Test haben wir überall mit den maximalen Einstellungen gespielt und graphisch gibt es in The Division fast nichts zu bemängeln. Die Snowdrop Engine ist auf Levels, Licht und Wetter optimiert und da macht sie ihre Arbeit erstklassig. Bei den Gesichtsanimationen hinkt sie leider etwas hinterher. Besonders in den Zwischensequenzen, die live als ingame Grafik ablaufen, erkennt man die Schwächen.

Langzeitmotivation?

Die wohl wichtigste Frage lautet, wie sieht es mit der Langzeitmotivation aus? Nun, wer gerne den Charakter mit stets besseren Ausrüstungen und Waffen ausstatten möchte, kann sehr viel Zeit mit The Division verbringen. Missionen können jederzeit wiederholt werden um evtl. besseren Loot zu erhalten. Die Erfahrungspunkte holt man hingegen nur einmal. Mit Freunden zu spielen macht auf jeden Fall viel mehr Spass, weil man einerseits neue Fähigkeiten ausprobieren kann und andererseits gegenseitig bei Missionen helfen kann. Zusammen eine starken Gegner plattzumachen um einen seltenen Loot zu ergattern, macht in der Gruppe einfach mehr Freude.

Wer hingegen mit der Einzelspielerkampagne durch ist, kann sein Können in der Darkzone unter Beweis stellen. Die Darkzone ist ein PvP Bereich, wo man auch auf andere menschliche Spieler trifft. Dort kann man als Trupp ganz hartnäckige NPC-Gegner bekämpfen. Die Loots sind da auch viel besser und die Wahrscheinlichkeit ist höher, seltene Gegenstände zu kriegen. Loots in der Darkzone sind aber kontaminiert und müssen erst mit dem Helikopter Extrahiert werden, bevor man die nutzen kann. Bis zur Extraktion, kann man die Loots verlieren indem man stirbt. Hier komm der PvP ins Spiel. Andere menschliche Spieler können euch die Loots stehlen, indem sie auch angreifen. Daher ist es Solospieler abzuraten, sich in der Darkzone aufzuhalten, denn da ist man schnell das Opfer.

Greift man einen andern Spieler an, wird man sozusagen abtrünnig und ein Kopfgeld wird auf den Angreifer wird ausgesetzt. Wenn es also blöd kommt, kann es sein, dass man plötzlich von 10 anderen Spieler angegriffen wird, wenn man zuvor jemanden ausgeraubt hat. Einen abtrünnigen Gegner zu eliminieren, gibt es keine Konsequenzen. Ein interessanter Aspekt das Ganze mit der Darkzone aber wie schon gesagt, für Solospieler nicht geeignet. Die Spielersuche schafft dabei Abhilfe und man findet rasch geeignete Spieler und wird in einer Gruppe zugewiesen. In der Praxis klappt das auch ganz gut.

BEWERTUNG

Gameplay
85 %
Sound
87 %
Grafik
91 %
Spielspass
88 %
Multiplayer
90 %

FAZIT

Tom Clancy’s The Division macht als neues Spiel sehr vieles richtig. Bis auf dem ersten Tag am Release hat man stets eine sehr stabile Verbindung zum Spielserver. Das Matchmaking mit anderen Leuten klappt wunderbar. Die Handlung ist leider etwas dünn und man hat viel Potential verschenkt, weil das Szenario fesselnd ist und die Entwickler gute Ausgangslage hatten, um eine spannende Geschichte zu erzählen. Die Trailer waren alle top und man erhoffte sich als Spieler eine Menge. Stattdessen bleiben viele Fragen offen. Grafik ist eines der Stärken von The Division. Ein detailreiches spiel mit einer unglaublich realistischen Atmosphäre. Wer gerne 3rd-Person Shooter spielt und dazu gerne Loot sammelt und vorallem viel Wert auf einer realitätsnahen Szenario statt Sci-Fi legt, ist mit The Division bestens bedient. Und wenn man noch mindestens 3 Freunde hat, die genau den gleichen Geschmack teilen, steht langfristig für dieses Spiel nichts mehr im Weg.

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