Die finnische Spieleschmiede Remedy Entertainment ist mittlerweile 26 Jahre alt. Viele Games haben sie bisher nicht veröffentlicht, aber dafür sind einige klangvolle Namen dabei. Da wären zum Beispiel MAX PAYNE, QUANTUM BREAK oder aber das letzte große Werk CONTROL. Aber vor allem ein Namen hat 2010 als Exklusivtitel auf der XBOX 360 für Aufsehen gesorgt: ALAN WAKE. Zwei DLCs und ein XBOX Live Arcade-Titel (ALAN WAKE’s AMERICAN NIGHTMARE) wurden ebenfalls veröffentlicht. Häufig wurde spekuliert, dass ein ALAN WAKE 2 in Arbeit sei. Offiziell ist bisher nichts, aber zumindest konnte Remedy Entertainment 2019 die Marken- und Namensrechte von Microsoft (als Publisher bei den oben genannten ALAN WAKE-Ablegern fungierend) erwerben. Somit scheint ein zweiter Teil nicht mehr allzu unwahrscheinlich. Aktuell wurde ALAN WAKE REMASTERED veröffentlicht, als Publisher fungiert diesmal Epic Games, das Spiel ist erschienen für den PC, alle gängigen Konsolen und natürlich auch für die NextGen-Konsolen. An dieser Stelle sei nochmal auf die Unterscheidung Remaster und Remake hingewiesen. Während ein Remake einen altbekannten Titel „nur“ auf die aktuellen technischen Gegebenheiten anpasst, wird bei einem Remake auch inhaltlich in den ursprünglichen Titel eingegriffen.
Ob ALAN WAKE REMASTERED auch 11 Jahre nach der Erstveröffentlichung im überarbeiteten Gewand überzeugen kann? Wir verraten es euch in unserem Test!
Die Geschichte von ALAN WAKE ist Mysteriös, Verworren und Spannend. Deswegen nachfolgend nur wenige Grundzüge der Story, damit wir euch nichts vorweg nehmen:
Ihr übernehmt die Rolle eines seit mehreren Jahren unter einer Schreibblockade leidenden Schriftstellers mit dem Namen (Überraschung!) Alan Wake. Seine Frau Alice verschwindet noch bevor ein geplanter Urlaub in dem kleinen Dorf Bright Falls überhaupt erst beginnen kann. Auf der Suche nach Alice wird Alan Wake immer wieder Opfer seiner Alpträume, die in Bright Falls zur Wirklichkeit werden. Vollständig an seinem Verstand zweifeln lässt Alan letztendlich, dass er immer wieder mit Seiten seines Manuskripts konfrontiert wird, welches er – zumindest nach seiner festen Überzeugung – (noch) nicht geschrieben hat.
Nach den ca. zehn Stunden Spielzeit sind auch die beiden DLCs (Das Signal und Der Schriftsteller) erhalten die „damals“ separat auf dem XBOX Live Marktplatz erworben werden mussten und jeweils knapp 90 Minuten Spielzeit mit sich bringen. Beide DLCs sind als zusätzliche Episoden zu verstehen, aber die Story des Hauptspiels leider nicht viel weiter bringen. Hier wollte man sich wohl vor allem die Möglichkeit eines zweiten Teils bewahren.
Das Gameplay hat sich logischerweise nicht verändert, klar es ist ein Remastered. Dies führt dazu, dass die Steuerung nicht auf den Niveau einiger der Titel heutzutage ist. Teils ist es etwas wackelig und ungenau. Aber dennoch hat man sich die Steuerung schnell einverleibt und man kann eigentlich sehr gut mit ihr zurecht kommen. Eure Hauptbeschäftigung wird es sein mit eurer Taschenlampe die dunkle Aura von Gegnern zu entfernen, um sie dann mit Pistole oder Schrotflinte auszuschalten. Durch eine dunkle Aura besessene Gegner? CONTROL lässt grüßen 😉
Technisch sind die Verbesserungen des Remastered eindeutig erkennbar. Auf der Series X gibt es durch die SSD schnellere Ladezeiten, neue hochauflösende Texturen, überarbeitete Licht- und Schatteneffekte, eine höhere Auflösung und mehr Bilder pro Sekunde. Während die XBOX 360-Verison mit 544p bei 30fps lief, sind nun 1440p bei 60 fps möglich. Dies ist zwar eine deutliche Steigerung, aber ehrlicherweise sollten die NextGen-Konsolen technisch auch natives 4k bei dem Titel schaffen. Leider wurde auch kein HDR nachträglich ins Spiel integriert.
Nahezu alle Texturen und somit auch Charaktermodelle wurden überarbeitet. die hochauflösende Texturen lassen die Spielwelt viel plastischer wirken. Davon profitiert auch die Vegetation, jetzt sehen die Bäume und Wiesen deutlich lebendiger aus. Die Mimik der Charaktere wurde auch überarbeitet, leider wirken diese noch immer sehr hölzern und sind bei weitem nicht auf dem Niveau vieler aktueller Titel.
Durch den Wegfall des Unschärfe-Filters des Originals, kommen die Lichteffekte, die nochmals überarbeitet wurden, deutlich besser und einnehmender zur Geltung. Auch die Nebel- und Schatteneffekte wurden verfeinert und werden in einer höheren Auflösung dargestellt. Allerdings muss auch negativ angemerkt werden, dass es teilweise mit den Lichteffekten etwas übertrieben wurde. So kann es teilweise vorkommen, wenn ihr bspw. in einem dunklen Raum einen Gegenstand mit eurer Taschenlampe anstrahlt, dass plötzlich unrealistischerweise der gesamte Raume nahezu Taghell leuchtet.
Die Bewegungsunschärfe war bereits beim original Spiel eine wichtige technische Komponente, die jetzt technisch angepasst wurde und im Spiel selbst besser aussieht. Allerdings haben die schärfere Spielwelt,-figuren und die überarbeitete Bewegungsunschärfe nun leichtes Ghosting zur Folge, welches aber während des spielens kaum auffallen.
Akustisch hat sich nichts getan. Dies muss man vor allem bei der deutschen Synchro kritisieren, die teilweise recht unpassend und ungenau wirkt. Wenn möglich solltet ihr von dieser Abstand nehmen…