Es ist wieder die Zeit im Jahr! In immer kürzer werdenden Abständen erscheinen die 2022er-Version der bekannten Sportvideospiel-Umsetzungen. Traditionell mach EA Sports mit der MADDEN-Reihe den Anfang – F1 2021 klammern wir in der Betrachtungsweise mal aus. Mitte August Football mit MADDEN NFL 22, kein Monat später zieht 2k Sports mit NBA 2k22 auf dem Basketballcourt nach. Gefolgt von FIFA 22 Anfang Oktober und NHL 22 – der ersten NextGen-Umsetzung – Mitte Oktober. Die große Frage ist wieder einmal: Gibt es Innovationen und Verbesserungen, die einen Kauf neben dem üblichen Datenbank-Update rechtfertigen? Wir verraten es euch in unserem Test!

Bereits MADDEN NFL 21 ist für die NextGen-Konsolen erschienen. Smart Delivery macht sich EA nicht zunutze, um so nochmals separat eine Gebühr für den Umstieg auf eine andere Version zu verlangen, denn einzig die teureren MVP- bzw. Dynastie-Editionen beinhalten die Möglichkeit ohne Extrakosten auf XBOX One und der XBOX Series S|X gespielt zu werden.

Die Entwickler haben uns für dieses Jahr einige Verbesserungen in den verschiedenen Spielmodi versprochen. Leider fallen diese allerdings doch sehr marginal aus. Während der Superstar KO-Modus nun auch mit den echten NFL-Teams gespielt werden kann und dadurch mehr an Relevanz gewinnt, sind die Änderungen im The Yard-Modus oder Madden Ultimate Team eher gering. 

Der Story Modus Face of the Franchise kehrt mit dem Untertitel „United we rise“ zurück, wirkt aber erneut uninspiriert und kann nicht im Ansatz überzeugen. Im Franchise-Modus gibt es noch die größten Neuerungen, aber auch diese reichen nicht aus um wirklich ein rundum gelungen Modus abzuliefern (wie es bspw. in NBA 2k21 der Fall ist). Es gibt nun Entwicklungsbäume für den Headcoach, Defensive- und Offensiv-Koordinator, welche einen bestimmten Boot für eure Spieler zur Folge haben. Weiterhin gibt es nun die Möglichkeit einen Gameplan für das kommende Spiel festzulegen und dieses auch zu trainieren. Auch gibt es nun zwischendurch Gespräche mit einem eurer Spieler, der sagt, dass er zur Zeit sehr gut drauf ist und wenn er im kommenden Spiel bspw. zwei weitere Interceptions erlangt, noch mehr Selbstvertrauen bekommt, welches wiederum in mehr XP resultiert. Dies ist an sich ganz nett, aber die Präsentation dieser kleinen Events ist sehr langatmig und hat man leider sehr schnell satt. Ein großes Problem sind auch die Menüs, die leider sehr behäbig wirken. Animationen dauern zu lange, um einmal schnell durch verschiedene Untermenüs zu springen…

In Sachen Gameplay gibt es die üblichen neuen Animationen. Dieses Mal sollen sie u.a. dazu führen, unnatürliche Kollisionen oder Tacklings zu vermeiden. Die Quaterback-KI wurde merklich verbessert. Die gegnerischen Spielmacher agieren deutlich intelligenter, bewegen sich besser in der Pocket, falls Druck ausgeübt wird flüchten sie aus der Pocket oder werfen den Ball weg. Das heißt nicht, dass keine Sacks mehr möglich sind, aber sie agieren deutlich realistischer. 

Die Superstar X-Factors sind auch wieder mit von der Partie, allerdings ohne neuen Fähigkeiten. Dafür gibt es nun ein Momentum-Feature (M-Factor). Bedeutet: Das Heimteam hat immer einen gewissen Vorteil, dieser wird direkt zu Beginn aktiv. Je bessere Leistung ein Team zeigt, sind für das Heimteam bis zu drei Fähigkeiten, für das Auswärtsteam zwei Fähigkeiten aktiv. Allerdings nur dann wenn das Momentum eben zu einem Team ausschlägt. Ein sehr cooles Feature, welches aber leider nicht die nötige Tiefe hat. So kann man leider nicht beeinflussen welche Fähigkeiten durch das Momentum aktiviert werden, diese sind vom Spiel selbst festgelegt. Manchmal sind es etwas simple Fähigkeiten, wie das es für den Gegner schwieriger wird Pässe zu fangen oder euch werden die Routes der Gegner angezeigt, aber auch spezielle Fähigkeiten sind möglich. Bspw. können die Chicago Bears auf „Bear Down“ zurückgreifen, da Chicago die sogenannte „Winde City“ ist wird dieser Wind durch schnellere Bewegungen des Kicking-Meters beim Punkt oder Kick für den Gegner simuliert.

Technisch sind wir wie bereits erwähnt im zweiten NextGen-Jahr, aber vor richtig offensichtlich ist das leider nicht. Während man bei NBA 2k21 deutlich den Unterscheid sehen konnte, ist der Unterschied von Madden NFL 22 zwischen XBOX One X und Series X nicht allzu groß. Es sieht zwar alles gut aus und läuft auch flüssig – es gibt zwei Grafikmodi: Performance und Quality – aber hier sollte schon noch mehr möglich sein.

Bei der Präsentation wurde nun ein Dynamic Gameday ergänzt. Zum einen wurde die Präsentation vor Spielbeginn erneuert, aber auch die Authentizität während des Spiels (in Kombination mit dem Momentum-Feature) ist nun stärker spürbar. So reagiert das Publikum nun akustisch und auch mit Zwischdneinblendungen stärker auf das Geschehen auf dem Feld als es in den Vorgängern der Fall war.

Überblick der Rezensionen
Spielmodi
70 %
Gameplay
80 %
Grafik
75 %
Sound
80 %
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madden-nfl-22-reviewInsgesamt ist MADDEN NFL 22 eine Verbesserung im Vergleich zum Vorgänger. Zwar sind die Verbesserungen in den Spielmodi nicht so stark, wie man es sich gewünscht hätte, aber die Verbesserungen sind da und machen Sinn. Die Präsentation ist nochmals verbessert worden und das Momentum-Feature an sich ist klasse, wenn auch hier noch Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Gleiches gilt für die technische Umsetzung: Das Spiel sieht sehr gut aus und läuft auch super. Aber auch hier ist noch Luft nach oben. Für Football-Fans ist MADENN NFL 22 ein Pflichtkauf, falls ihr euch nicht sicher seid, könnt ihr immer noch die 10 Stunden Testversion mit EA Play bzw. dem XBOX Gamepass ausprobieren. Ansonsten bleibt leider ein etwas fader Beigeschmack. Gerade für die zweite NextGen-Version hätte ich mir doch ein wenig mehr versprochen.