EA Sports ist mit MADDEN NFL 21 kein allzu großer Coup vor Beginn der neuen Konsolengeneration gelungen. Da sich EA Sports – von ein paar Misslungen Versuchen – eigentlich komplett aus dem Basketball-Genre zurückgezogen hat, ist 2k Sports mit der NBA 2k-Reihe allein auf Weiterflur. Für die Nextgen-Konsolen ist auch bereits ein Ableger von NBA 2k21 für die Weihnachtszeit angekündigt. Auch 2k geht nicht den Weg via Smart Delivery auf die nächste Konsolengeneration sondern bietet nichtmal ein kostenloses Upgrade an – so wie es bei EA Sports der Fall ist. Seid ihr interessiert an der NextGen NBA 2k21-Variante müsst ihr entweder direkt die entsprechende Version kaufen oder zur Mamba-Edition der XBOX One-Version greifen. Natürlich ist die entsprechend etwas teurer, aber da die NextGen-Variante ebenfalls einen höheren Preis hat, als die CurrentGen, wäre dieser Kauf schon eher zu rechtfertigen. Ob es sich denn jetzt bereits lohnt zu NBA 2k21 zu greifen, verraten wir euch in unserem Test!

Wie bereits bei MADDEN NFL 21, muss man auch bei NBA 2k21 die Neuerungen suchen. In Sachen Spielmodi ist leider nicht Ballzuviel zu finden. Der MyCareer-Modus steht diesmal unter dem Motto „The Long Shadow“, hier wird versucht eine doch recht banale Geschichte darüber aufzubauen, dass ihr als Sohn eines erfolgreichen NBA-Spielers nun doch euer Talent entdeckt und euch in der Highschool und im College auf eure NBA-Karriere vorbereitet. Spannend und innovativ ist das nicht, aber man kann sich zumindest an ein paar College-Basketball-Partien erfreuen. Seid ihr in der NBA angekommen könnt ihr auch wieder euer Neighborhood betreten, welches diesmal in Venice Beach untergebracht ist und somit deutlich angenehmer und frischer gestaltet ist als im letzten Ableger. Allerdings werdet ihr hier relativ schnell auf den Boden der Tatsachen geholt: Wollt ihr mit den Spielern mithalten müsst ihr euren Spieler aufrüsten und dies geht vor allem über den Einsatz von echtem Geld. Die VC (Virtual Currency) die ihr während der Absolvierung von „The Long Shadow“ erreicht, reichen bei weitem nicht um einen Konkurrenzfähigen Spieler zu erstellen. Natürlich könnt ihr auch euer Aussehen von Frisur bis Kleidung wieder ändern, aber auch hier gilt, mit den erspielten PCs kommt ihr nicht allzu weit…
Der MyTeam-Modus im vergangene Jahr erinnerte eher an ein Casino, so viele kleine Minispiele haben euch hier Packs u.ä. versprochen – natürlich je mehr echtes Geld ihr genutzt habt, sind auch eure Erfolgschancen gestiegen. Das gilt im Grunde immer noch, aber zumindest das Casino-Feeling ist nicht mehr vorhanden. Aber auch hier braucht man sich nichts vormachen: Ihr könnt zwar ein ordentliches Team erreichen in dem ihr die diversen Aufgaben und Challenges absolviert, aber solltet ihr etwas ungeduldig sein, hilft nur der Griff in die Geldbörse…
Neuerungen abseits der beiden genannten Spielmodi gibt es quasi keine – logisch hier kann man auch nicht durch Microtransactions zusätzliches Geld verdienen. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die verfügbaren Spielmodi, da diese nun wirklich sehr ausgereift und auch in einer hohen Stückzahl vorhanden sind. Beispielsweise der My League-Modus ermöglicht euch das Spielen mehrere Saisons und hat unzählig viele Einstellungsmöglichkeiten. Wollt ihr euer Dreamteam bauen? Kein Problem einfach die Gehaltsgrenze ausstellen und Trades erzwingen. Wollt ihr ein realistisches Erlebnis? Auch kein Problem ihr könnt die Gehaltsgrenze sehr genau anpassen und euch wird sogar bereits bei den Einstellung simuliert welche Auswirkungen diese auf die Spielergehälter haben wird. Es werden euch übrigens zwei Möglichkeiten angeboten zu Starten einer Saison, zum einen könnt ihr ganz normal starten, zum anderen in der Offseason der aktuellen Saison (dies wird allerdings erst später mit einem Patch nachgereicht). Somit kann man auch davon ausgehen, dass die Änderung nach der aktuellen NBA-Saison – die schließlich momentan noch in Orlando in der Corona-Bubble läuft – nachgereicht werden. 
Ein großes Manko ist allerdings die Kompatibilität zur NextGen. Einzig eure Fortschritte im MyTeam-Modus könnt ihr mitnehmen, aber nur wenn ihr auf der XBOX bleibt (ein Umzug von XBOX One zu PS5 bzw. PS4 zur XBOX Series S|X ist nicht möglich). Da NBA 2k21 auf der XBOX Series S|X „komplett“ neuentwickeln werden, sind andere Speicherstände nicht kompatibel…

In Sachen Gameplay gibt es eine große Neuerung, nämlich Shot-Stick zielen. Das bedeutet, dass ihr nun mit dem rechten Stick auch zielen könnt bzw. müsst. Es ist also nicht mehr nur ausreichend das richtige Timing für einen Wurf zu erzielen, sondern auch die Richtung muss stimmen (eine Anzeige erscheint während des Wurfes in dessen Bereich ihr für einen grünen „perfekten“ Wurf bleiben müsst). Selbst für erfahrene Spieler wird es eine gewisse Umstellung sein, dieses neue System zu verinnerlichen. Für Neulinge war es zu komplex, weswegen 2k bereits per Patch in den niedrigen Schwierigkeitsstufen die Trefferquote etwas angehoben hat.
Die Dribbling-Moves sind jetzt schneller und geschmeidiger auszuführen, bzw. die Animationen reagieren deutlich schneller auf die Eingabe von euch. Somit wirkt das gesamte Spielgeschehen eingängiger und realistischer. Auch die KI der Gegner, aber auch eurer Mitspieler, wirkt insgesamt verbessert und realistischer. Nichts desto trotz bleiben leider einige Kritikpunkte übrig, die es bereits in den letzten Jahren gab. So ist es meistenteils viel zu einfach in die Zone unter dem Korb zukommen, solltet ihr nicht zufällig bei einem Pass einen Gegner treffen, kommt ihr auch in die Zone. Eure Gegner doppeln euch nach wie vor viel zu schnell und zu häufig. Ein Postup-Move eures Spielers – nachdem ihr bereits einen erfolgreich zuvor so verwandelt habt – wird bereits kontinuierlich gedoppelt. Auch das Clock-Management des Gegners ist in vielen Fällen nicht nachvollziehbar. Sind nur wenige Sekunden auf der Uhr wird nicht der Abschluss gesucht, sondern ganz gemütlich der Ball hin und her gepasst. Gleiche Situation, der CPU könnte einen entscheidenen 3er setzen, aber er behält den Ball lieber in der Hand…

Optisch und akustisch sind keine Neuerungen aufgefallen, leider sind auch technische Probleme aus dem letzten Jahr wieder mit von der Partie. So gibt es immer wieder Szenen im Spiel – bspw. beim Hochball zu Beginn – bei der die Framerate kurzzeitig merkbar sinkt.
Es kann auch des Öfteren vorkommen, dass die Verbindung zu den 2k-Servern abbricht. Dies bringt euch im MyTeam oder MyCareer-Modus direkt wieder ins Hauptmenü. Noch ärgerlicher wenn ihr gerade in einem online Match seid und genau das gleiche passiert, und dies ist leider nicht selten der Fall.

Überblick der Rezensionen
Spielmodi
75 %
Grafik
84 %
Sound
84 %
Gameplay
82 %
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nba-2k21-reviewNBA 2k21 ist insgesamt ein gelungenes Spiel. Das Gameplay an sich ist mit das beste, dass man im Sportgenre finden kann. Aber dies gilt eigentlich bereits seit Jahren. Und das führt zwangsläufig dazu, dass man dies herausragende Gameplay schon erwartet. Abseits davon - und im Grunde auch beim Gameplay - gibt es nicht viel neues. Man sieht wieder einmal das wir uns in der Übergangsphase zweier Konsolengenerationen befinden, deswegen meine Hoffnung, dass die NextGen-Variante mit innovativen Features daherkommen wird. Informationen gibt es dazu leider noch nicht. Besonders ärgerlich, dass nur die MyTeam-Fortschritte mitgenommen werden können. Bleibt am Ende zu sagen, dass für Basketball-Enthusiasten NBA 2k21 ein absoluter Pflichtkauf ist, denn NBA 2k21 ist die neue Referenz im Genre. Alle anderen können auch erstmal zu einem der Vorgänger greifen - vielleicht nicht unbedingt zu NBA 2k20, ausser ihr steht auf Casino-Flair ;-)