2k Sports und das Entwicklerstudio Visual Concepts bringen mit NBA 2k22 die zweite Umsetzung Ihrer erfolgreichen Basketball-Simulation auf die NextGen-Konsolen. Wie auch im letzten Jahr gibt es allerdings wieder einige Versionen (insgesamt fünf!) des Spiels. Ihr solltet euch bereits vor dem Kauf gut überlegen, ob ihr das Spiel auf XBOX One- oder auf den XBOX Series-Konsolen spielen wollt. Zum einen gibt es die reine XBOX One-Version des Spiels bzw. die reine XBOX Series-Edition – Preisunterschied hier 5 EUR. Wollt ihr auf beiden Konsolen spielen, könnt ihr zum Cross-Gen-Bundle greifen, welches wiederum nochmals 10 EUR teurer ist, aber dann beide Version und ein wenig zusätzlichen Content enthält (dies ist aber auch die einzige Version die nur digital erhältlich ist). Die NBA 75th Anniversary Edition ist nochmals 15 EUR teurer (wir sind dann bei 100 EUR angelangt) beinhaltet auch beide Version und einiges zusätzlich an digitalem Content (bspw. 100.000 VC, PromoPacks für MyTeam, etc.). Die fünfte Edition ist für uns nicht so interessant, da Sie nur in Nordamerika erhältlich ist, aber dennoch erwähnenswert: Auf dem Cover der WBNA 25th Anniversary Edition ist nämlich mit Candace Parker die erste Frau auf einem NBA 2k-Cover abgebildet. Bei uns finden wir Luca Doncic auf dem Cover, einzig die highend NBA 75th Anniversary Edition wird von Kevin Durant, Kareem Abdul-Jabbar und (… Trommelwirbel…) Dirk Nowitzki (!) geschmückt. Wichtig ist auch noch zur erwähnen, dass nur der Spielstand von MyTeam von XBOX One auf die XBOX Series mitgenommen werden kann. Kommen wir aber nun zu den eigentlich wichtigem: Kann NBA 2k22 überzeugen? Oder reicht auch die Vorjahresversion für ein schnelles Spiel zwischendurch? Wir verraten es euch in unserem Test!

Alle bekannten Spielmodi kehren auch in NBA 2k22 wieder zurück. Bekanntermaßen wird eine Masse an Möglichkeiten geboten, die durch viele Einstellungsmöglichkeiten nochmals individualisierbar ist. Es gibt keinen komplett überarbeiteten Modus, vielmehr wurden nur Ergänzungen vorgenommen. Bei MyNBA wurde bspw. das Personalmanagement erweitert, man kann nun viele Coaches einstellen, Ärzte (sogar einen Schlafarzt) etc. einstellen. Die Coaches haben jetzt sogar Plaketten bekommen ,die man zuvor nur von den Spielern kannte. Dies hat zur Folge, dass auch das Training überarbeitet und erweitert wurde.
Ein interessanter Bug hat es tatsächlich in das Spiel geschafft und wurde nichtmal von dem Day-One-Patch behoben. Wollt ihr nämlich eine Saison in MyNBA, also quasi der Saison-Modus (abhängig von den Einstellungen sogar mit „Rollenspielelementen“), solltet ihr direkt einen Blick auf die aktuellen FreeAgents – vertragslosen Spieler – werfen. Dort sind nämlich auch G-Legaue-Spieler zu finden, die Wertungen haben welche sogar die Top-Stars der NBA blass wirken lassen. Locker 20-30 Spieler haben Wertungen über 90 und ein Potenzial von A+ (besser geht es nicht…). Zwar verlangen die Spieler auch ordentlich Gehalt, aber da gibt es genügend Einstellungsmöglichkeiten, um entsprechenden SalaryCap-Mechanismus ausser Kraft zu setzen 😉


Auf den ersten Blick ist das ganze zwar ganz witzig, aber durch diese Top-Spieler, die entweder schlechtere Wertungen oder auf NBA-Ebene angepasste-Wertungen bekommen sollten, werden eure eigentlichen Stars aller Giannis Antetokounmpo oder Lebron James auf die Bank verfrachtet. Wenn man diese Spieler nicht haben möchte, hat man momentan nur zwei Möglichkeiten: Entweder ihr wartet auf einen Patch oder ihr müsst eine eigene Kaderdatenbank auf der aktuellen Basis anlegen und die entsprechenden Spieler alle händisch löschen…

Der MyCareer-Modus kommt in diesem Jahr ohne eine belanglose Geschichte, wie aus den Vorjahren, aus. Auf den NextGen-Konsolen dreht sich alles um die City, die bereits im letzten Jahr in Erscheinung getreten ist, aber jetzt durch ein Quest/Aufgaben-System und viele NPCs ergänzt wird. Das ganze ist deutlich angenehmer, als die nervigen und langweiligen gescripteten Geschichten der letzten Jahre. 
Solltet ihr auf der XBOX One den MyCareer-Modus spielen, werdet ihr euch nicht in der City wiederfinden, sondern auf einem Kreuzfahrtschiff, in einem kleinerem und kompakteren Rahmen.
Der MyTeam-Modus wurde durch einen Draft-Modus erweitert, FUT-Spieler werden ihn schon länger aus FIFA kennen. Weiterhin wurde der Triple Thread online Part ersetzt durch „The 100“. Hier startet ihr mit 100 Punkten und die Punktzahl eures Gegners am Ende eines Spiels werden immer abgezogen. Je mehr Spieler ihr bestreitet – bevor ihr 0 Punkte erreicht – desto besser werden die Belohnungen. Das ist ganz interessant, aber am Ende sind die Belohnungen nicht so erstrebenswert, wie manche die ihr in den Singleplyer-Matches erhalten könnt.

In Sachen Gameplay wurden sowohl in der Offensive, als auch in der Defensive einige Dinge verändert. Wirklich spürbar ist aber vor allem eine Neuerung: die Ausdauer. Während man bei NBA 2k21 teils das gesamte Match mit gedrückter Sprinttaste über den Cour laufen konnte, verlieren die Spieler jetzt deutlich schneller an Puste. Das entscheidende ist, dass dies nun nicht nur auf die Geschwindigkeit Auswirkungen hat, sondern auch auf eure Würfe. Sollte euer Spieler erschöpft sein, wird auf dem Shot-Meter der Bereich für erfolgreiche Würfe kleiner. Somit ist es auffällig schwieriger die Würfe zu versenken. Dies hat zur Fogle, dass ihr die Sprints dosieren müsst und nicht die gesamte Zeit über das Feld eilen könnt. Insgesamt hat dies zur Folge, dass NBA 2k22 langsamer als der Vorgänger wirkt, aber dafür nochmals ein deutliches Stück realistischer.
Neu im Spiel sind jetzt auch aggressive Dunks (komischerweise nur bei den NextGen-Versionen), die auch bei guter Verteidigung in traffic Punks ermöglichen, bei denen sonst nur LayUps möglich gewesen wären.

Die technische Komponenten sind in diesem Jahr nicht so stark im Fokus, wie es im letzten Jahr der Fall war. Das Spiel sieht nach wie vor klasse aus, neue Animationen, Grafiken, mehr Interaktionen auf dem Feld (Spieler können jetzt sogar in die Zuschauer nach einem Ball hechten) usw. sind dazu gekommen und bilden somit ein noch besseres und vor allem schöneres NBA-Erlebnis, aber der Unterschied zu NBA 2k21 ist nicht allzu groß. Die Ladezeiten sind immer noch erwähnenswert kurz.

Soundtechnisch gibt es zwei nennenswerte Neuerungen. Zum einen wird der Soundtrack jeden Freitag mit neuen Tracks erweitert (zumindest ist dies momentan der Plan). Einige bekannten Labels wurden hierfür ins Boot geholt. Die andere Neuerung ist, dass die offiziellen Hallensprecher aller NBA-Teams ins Tonstudio geholt und entsprechend im Spiel integriert wurden. Persönlich muss ich gestehen, dass ich jetzt keinen der Herrschaften kenne, aber es ist schon ein hörbarer Unterscheid, wenn in jeder Arena ein andere Announcer zu hören ist. Vor allem auch die entsprechenden Durchsagen vermitteln nochmals mehr Atmosphäre, als es zuvor der Fall war.

Überblick der Rezensionen
Spielmodi
81 %
Gameplay
86 %
Grafik
90 %
Sound
92 %
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nba-2k22-reviewNBA 2k22 kommt mit wenig revolutionären Neuerungen daher. Auf der einen Seite ist dies etwas enttäuschend, aber auf der anderen wurde dafür die bereits gute Basis von NBA 2k21 verbessert und zu steil perfektioniert. Neue Spielmodi sind nicht dabei, aber es gibt bereits eine sehr große Auswahl, die eben an entsprechenden Stellen optimiert und erweitert wurden. Der Fokus für künftigen Content scheint auf dem MyCareer- und MyTeam-Modus liegen, entsprechend Prominent sind sie auch im Hautmenü platziert, verwundert nicht, da hier durch die virtuelle Währung noch viel Geld gemacht werden kann… Spielerisch mag das neue Ausdauer-System nicht nach etwas Großem klingen. Aber die Auswirkungen sind sehr groß und führen mit weiteren neuen Animationen zu einem realistischen Spielgefühl. Technisch gibt es eher kleinere Verbesserungen, aber auch dies macht ehrlich gesagt nichts. Das Spiel sieht einfach klasse aus, die Animationen, die Details, die Lichter,… da kann man nicht viel meckern. Meckern kann man aber über die vielen verschiedenen Editionen. Warum man nicht einfach SmartDelivery nutzt ist einfach nicht kundenfreundlich. Klar, so bekommt man mehr Geld, EA Sports oder Sony machen es ja auch nicht anders, aber naja… Genauso ärgerlich ist, dass der oben genannte Fehler mit den G-Leauge-Spielern durch die Endabnahme kommt und dann nichtmal mit dem DayOne-Patch behoben wird. Für mich ein Rätsle wie das passieren kann… Letztendlich ist NBA 2k22 allerdings in der Lage den Vorgänger vom Bastektball-Game-Thron zu stoßen und für Fans ein absoluter Pflichtkauf. Wollt ihr allerdings nur zwischendurch mal schnell eine Partie spielen und seid nicht auf die neusten Kader bzw. neuen Features angewiesen, könnt ihr auch durchaus zu NBA 2k21 greifen bzw. dort bleiben. Oder ihr wartet einfach ein paar Wochen - in der Vergangenheit war der Preisverfall der aktuellen NBA 2k-Titeln, recht kurz nach Release, schon enorm.