Wieder ist ein Jahr vergangen und recht früh bereits im September steht 2k Sports mit NBA 2k23 parat. Auch in diesem Jahr hat es der Publisher mit einer Vielzahl an Editionen für potentielle Käufer zu kompliziert gemacht. Leider gibt es erneut kein SmartDelivery, sprich es gibt jeweils eine Version für XBOX ONE (70 EUR) und XBOX Series S|X (80 EUR), beide Versionen gibt es als Disc, aber natürlich auch digital. Die Digital Deluxe Edition (85 EUR) – wie der Name schon sagt – ist nur über den Store zu beziehen und beinhaltet sowohl die XBOX ONE, als auch die XBOX Series S|X Version. Zwei weitere Special Editionen stehen ebenfalls in Europa zur Verfügung: Die Michael Jordan Edition (100 EUR) und die Championship Edition (150 EUR). Erstere ist sowohl digital, als auch als Disc verfügbar und beinhaltet beide Versionen des Spiels und viele InGame-Goodies (u.a. 100.000 Virtual Currency, 10.000 MyTeam Punkte, 23 MyTeam Promo Packs, verschiedene Booster, aber auch ein Saphir Devin Booker (84), Rubin Michael Jordan (89) für den MyTeam-Modus). Die Championship Edition ist mittlerweile nicht mehr verfügbar, weil Sie nur bis zum Release vorbestellt werden konnte, der Vollständigkeit halber: Sie beinhaltet die gleichen Elemente der Michael Jordan Edition, sowie 10 XP Boost für MyTeam und MyCareer und eine 12 monatiges Abo des NBA League Pass (alle NBA-Spiele können also gestreamt werden). In den USA und Kanada gibt es zusätzlich noch die WNBA Edition als Disc-Edition mit Sue Bird und Diana Taurasi auf dem Cover, sowie deren Trikots für den MyCareer bzw. The W-Modus.
Lange Vorrede, kurzer Sinn: Es gibt wieder eine große Auswahl und man sollte sich im Vorfeld im klaren sein, ob man beide Versionen braucht oder eine der beiden genügt. Wenn man sich nicht mit dem MyCareer- oder MyTeam-Modus beschäftigen möchte, macht die Michael Jordan Edition wenig Sinn, falls allerdings doch ist hier bei dem verhältnismässig geringen Aufpreis ein Blick definitiv Wert – alleine die 100.000 VCs haben einen Gegenwert von ca. 25 EUR.
Aber ob das Spiel an sich überhaupt einen Kauf rechtfertigt, verraten wir euch in unserem Test!
Die bekannten Spielmodi sind wieder mit von der Partie. Änderungen in den einzelnen Spielmodi selbst, fallen nicht allzu sehr ins Gewicht, sind aber durchaus vorhanden. Interessant ist ein Aspekt bei dem MyNBA-Modus (dem Franchise Modus der NBA 2k-Reihe). Hier kann man zu Beginn auswählen in welcher Ära man spielen will. Sprich man entscheidet sich, ob man in den 80er (Bird vs. Magic Ära), 90er (Jordan Ära), 00er (Kobe Ära) oder 10er (Moderne Ära) starten möchte. Nicht nur die entsprechenden Spieler werden ausgetauscht, sondern auch Regeländerungen, neue Franchises etc. werden entsprechend berücksichtigt. Auch die Darstellung der einzelnen Matches wird entsprechend der Zeit angepasst. Besonders spannend ist auch, dass ihr mit den realen Draft-Jahrgängen spielen könnt. Somit ist es bspw. möglich, bei der Auswahl der 00er-Ära, nach der ersten Saison aus den Draftjahrgang um Lebron James zu wählen. Über die Einführung der verschiedenen Ären hinaus sind allerdings nur recht wenige Änderungen im MyNBA-Modus ersichtlich.
Neben den beiden – sehr stark Pay-to-Win angehauchten – Spielmodi MyCareer und MyTeam ist noch die neue Jordan Challenge mit von der Partie. Hier könnt ihr Schlüsselspiele in der Karriere von Michael Jordan nochmals nachspielen. Diese werden von kleinen Recaps von ehemaligen Mit-/Gegenspielern, Trainern oder Experten eingeleitet. Auch hier kommt der Zeit entsprechende Visualisierungen bei der Präsentation zum Zuge. Das letzte Collegespiel von Jordan bspw. im Jahre 1982 ist die erste der Challenges und hat auch ein sehr alten „Röhrenfernseher-flimmernden“-Look mit recht spärlichen Statistik-Einblendungen. So wie es eben zu der Zeit üblich war. Falls ihr euch mit dem Look nicht anfreunden könnt, ist direkt im Spiel die Deaktivierung möglich. Jede Challenge beinhaltet drei Aufgaben die ihr erfüllen sollt. Insgesamt eine spaßige und durchaus gut umgesetzte Angelegenheit, vor allem wenn man sich an die Jordan Challenge aus NBA 2k11 erinnert. Zwar ähneln sich die Challenges sehr stark, aber die optische Anpassung verändert das ganze schon deutlich.
In MyCareer schlüpft ihr in die Rolle von „MP“ und macht euch wieder einmal auf den Weg der beste NBA-Spieler der Geschichte zu werden. Neu dabei ist allerdings, dass ihr euch zu Beginn aussuchen könnt, von welchem Team ihr gedrafted werdet. Ansonsten ist die Geschichte wieder einmal recht belanglos und kann eher als Beiwerk verstanden werden. Die City ist auch wieder mit von der Partie und ermöglicht es euch viel Zeit mit Nebenaktivitäten, Mini-Spielen etc. zu verbringen. Es ist sogar mittlerweile möglich die Arena eueres Teams zu betreten und größtenteils zu erkunden. Leider wirken viele Bewegungen in der City nicht flüssig, gerade auch wenn man versucht mit dem Skateboard von A nach B zu kommen. Und generell wird schnell deutlich, dass „Pay-to-Win“ hier groß geschrieben wird. Insgesamt erhält man recht wenig Virtual Currency für Spiele oder erledigte Aufgaben, so dass das hochleveln ohne einen Zuschuss an echtem Geld extrem lange dauert.
Den gleichen Eindruck hat man auch vom MyTeam-Modus. Auch hier kann man zwar neue Spieler und Packs freispielen, aber auch dies dauert verhältnismäßig sehr lange. Dafür hat der Modus aber neue Spielvarianten spendiert bekommen. Tripple Thread kann jetzt auch im Koop gespielt werden. Als Singleplayer könnt ihr in Clutchtime ein 5 Minuten Viertel spielen und es ist nun möglich in allen Spielvarianten eine Postion festzulegen, mit der ihr das entsprechende Match bestreitet (sprich ihr wählt vor Beginn aus, dass ihr bspw. nur den Point Guard steuern wollt. Auch die Verträge aus den Vorjahren wurden abgeschafft.
Positiv zu erwähnen ist auch noch die Integration der WNBA, die sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil entwickelt hat und auch quasi in allen Spielmodi verwendet werden kann.
Unterm Strich ist zwar nicht allzu viel neues dazu gekommen, aber noch immer bietet NBA 2k23 eine Vielzahl an Spiemodi mit viel Tiefgang und vor allem einigen Stunden Spielspaß.
Im Gameplaybereich gibt es wieder diverse Änderungen, die mal mehr oder mal weniger im Spiels selbst auch spürbar sind. Um nur ein paar Dinge zu nennen: Es gibt nun ein überarbeitetes Dunkingsystem, dass euch mehr Möglichkeiten bietet den Ball in den Ring zu stopfen. Das Badge-System wurde auch grundlegend überarbeitete und soll durch drei Abstufungen mehr Variantenvielfalt bieten. Auch das Wurffeedback wurde deutlich verändert. Während ihr in den Vorgängern direkt nach loslassen der entsprechenden Taste bzw. Stick ein Feedback erhalten habt, ob euer Timing stimmte, gibt es dieses Feedback nun erst, nachdem der Ball im Ring bzw. daneben gelandet ist. Auch die Steaks wurden angepasst und es fällt extrem auf, dass Bälle die eingelocht auf dem Weg ins Aus sind, nun mit neuen Bewegungen im Spiel gehalten werden. Insgesamt kann man sagen, dass das Gameplay nochmals ein tacken realistischer geworden ist.
Technisch ist er Titel nach wie vor eine Augenweide. Alles sieht hervorragend aus und und läuft mit einer butterweichen Framerate. Generell sind bisher nahezu keine Bugs aufgefallen, dies haben wir bei manchen Vorgängern auch schon ganz anders gesehen… Leider sind die Spielstandsanzeige und die weiteren Einblendungen recht klein, eine Option (und von denen gibt es wahnsinnig viele) zur Vergrößerung wäre durchaus wünschenswert. Zu erwähnen ist allerdings auch, dass der Titel 150GB Speicherplatz auf der SSD benötigt, im Vergleich zu andere Sporttiteln ist dies durchaus die dreifache Menge.