Nachdem EA Sports mit seinem diesjährigen Football-Spiel Madden NFL 25 und davor sogar College Football 25 zwei Football-Spiele veröffentlicht hat, ist es nun an 2kSports mit NBA 2k25 die eigene Basketballsimulation zu veröffentlichen, die wieder einmal ohne Konkurrenz daherkommen wird, da die Wettbewerber keine NBA-Spiele auf den Markt bringen. 

Wie sich in den letzten Jahren bereits etabliert hat, werden die verschiedenen Versionen unterschiedliche Cover und somit auch Coverstars haben. Auf der Standard-Edition ist der frisch gekürte NBA-Champion Jason Tatum von den Boston Celtics zu sehen, auf der All-Star-Edition bekommt er Gesellschaft von A’Ja Wilson, die mit ihren Las Vegas Aces in den letzten beiden Jahren die WNBA gewann. Sie ziert auch allein das Cover der WNBA-Edition, die inhaltlich mit der Standard-Edition identisch ist, aber exklusiv bei GameStop in den USA erhältlich ist. Die All-Star-Edition enthält neben dem Spiel Boni wie 100.000 VC, MeinTeam-Packs und weitere digitale Boni. Zusätzlich zu den drei genannten Versionen gab es die – mittlerweile nicht mehr erhältliche – Hall of Fame-Edition, die Vince Carter auf dem Cover zeigt und die Inhalte der All-Star-Edition sowie weitere digitale Boni (u.a. ein Trikot von Vince Carter), aber auch einen Code für einen 12-monatigen NBA Legaue-Pass enthält. Die Preise sind gestaffelt und liegen bei 80, 100 und 150 Euro.
Ob der Preis gerechtfertigt ist? Das verraten wir in unserem Test!

In Sachen Spielmodi hatte die NBA 2k-Reihe schon immer viel zu bieten. In NBA 2k25 wird dieser Umfang noch erweitert.Die in NBA 2k23 eingeführten Ären erhalten mit der Steph-Ära einen weiteren Zugang, der euch im zeitlichen Rahmen der Golden State Warriors 2017 spielen lässt, auch die bekannten Ären vergangener Tage (Jordan-Ära oder Bryant-Ära) sind wieder mit von der Partie und ermöglichen somit das Nachspielen vieler ikonischer Duelle. 
Die Rückkehr von MeinGM nach langer Abstinenz ermöglicht es, in die Rolle eines General Managers zu schlüpfen und bietet einige Rollenspielelemente, vor allem aber werden Gespräche und Verhandlungen in Sequenzen gezeigt und bieten somit mehr Tiefe als die Menüs in den üblichen Spielmodi. Das Schöne daran ist, dass man, wenn es einem nicht gefällt, nicht gezwungen ist, diesen Modus zu spielen, da auch die anderen Saisonmodi wieder mit von der Partie sind.

Auch der MeinSpieler-Modus ist wieder dabei. Direkt beim ersten Start des Spiels könnt ihr euch ein Team und das Aussehen eures Spielers aussuchen und dann gleich die letzten Minuten von Game 7 der NBA Finals spielen und euer Team (wahrscheinlich) zum Titel führen. Kurz darauf werdet ihr geweckt und euer Spieler erwacht in der überarbeiteten Die Stadt. Die seit Jahren zentrale Anlaufstelle für den MeinSpieler-Modus ist in diesem Jahr deutlich kompakter, bietet aber noch mehr Inhalte als bisher. Dadurch werden vor allem die langen Wege, die im Vorgänger üblich waren, etwas minimiert. Im Wettkampf könnt ihr euch auf den bekannten Proving Grounds messen oder auf dem MeinCourt, der auf vielfachen Wunsch der Community zurückgekehrt ist. Hier kann man alleine seine Fähigkeiten trainieren oder mit Freunden kleine Matches austragen. Gerade für Anfänger wurde der Modus zugänglicher gestaltet, indem mehr Hinweise und Tutorials die Mechaniken erklären. Der große Elefant im Raum ist leider immer noch vorhanden: Mikrotransaktionen! Um seinen Spieler zu verbessern, kann man entweder viel oder besser gesagt sehr viel spielen, oder man macht einen kleinen Umweg und kauft sich mit echtem Geld VC (Virtual Currency) und verbessert damit seine Attribute. Der Pay-to-Win-Charakter ist leider immer noch sehr stark ausgeprägt.

Das gilt – wenig überraschend – auch für den MeinTeam-Modus, das Sammelkartenspiel von NBA 2k. Hier kann man mit echtem Geld Spieler-Packs oder andere Items (Trikots, Spielzüge etc.) kaufen. Außerdem gibt es in MeinTeam neue Spielmodi: Breakout, Showdown und King of the Court. Auch das Auktionshaus kehrt zurück – warum es überhaupt entfernt wurde, ist fraglich – und bietet wieder die Möglichkeit, untereinander Spieler zu kaufen oder zu verkaufen. Nach wie vor störend ist die Menüführung von MeinTeam. Laut Entwickler wurde das Menü zwar entschlackt und sinnvoller gestaltet, wirkt aber immer noch überladen und unübersichtlich.
Auch der weibliche Part von NBA 2k25 wurde verbessert. Im The W-Modus, in dem man seine eigene Spielerin erstellen und übernehmen kann, hat man nun die Möglichkeit, unter anderem über Pressekonferenzen seine eigene Geschichte zu erzählen. The W-Online wurde um Community-Ziele erweitert, so dass Teamwork hier eine größere Rolle spielt. Insgesamt gibt es bei den Spielmodi mal größere, mal kleinere, aber sinnvolle Ergänzungen/Verbesserungen. So bleiben fast keine Wünsche offen, wäre da nicht das große Thema der Mikrotransaktionen, die leider in vielen Spielmodi einen faden Beigeschmack hinterlassen. Das ist wirklich schade, da fast jeder einzelne Spielmodus einen enormen Umfang hat und stundenlangen Spielspaß garantiert.

Was das Gameplay betrifft, so wird das Spiel (laut den Entwicklern) durch die Verbesserungen und Ergänzungen noch realistischer. Das mag man eigentlich nicht mehr glauben, da dieses Versprechen fast jedes Jahr gemacht wird. Dennoch muss man sagen, dass etwas dran ist. Die ProPlay-Mechanik, die in NBA 2k24 eingeführt wurde, hat bereits realistischere Animationen in das Spiel integriert und war bereits sichtbar. In diesem Jahr sind 9.000 neue Animationen hinzugekommen. Ob es wirklich so viele sind, kann natürlich nicht überprüft werden, aber es sind viele neue Animationen zu sehen und fast jeder Spieler bewegt sich, dribbelt und wirft wie sein Vorbild. Auch das Dribbling wurde verbessert und wirkt – wiederum durch die ProPlay-Ergänzungen – deutlich flüssiger und wieder realistischer. Während früher, wenn ein Spieler aus dem Stand in eine Dribblingbewegung überging, dies meist sehr hölzern wirkte, weil einfach entsprechende Animationen hölzern hingen, gibt es dieses Problem nun nicht mehr. Und wie gesagt, diese Dribblings entsprechen denen der realen Vorbilder. In der Offensive greift man natürlich auch auf die ProPlay-Mechanik zurück und hat zusätzlich die gesamte Wurfmechanik überarbeitet. Neben dem Timing, das nun durch einen nach oben zeigenden Pfeil symbolisiert wird, ist nun auch die Position des eigenen Spielers wichtiger. Ist er frei, gut gedeckt oder gar in Bedrängnis? Außerdem ist es wichtig, aus welcher Bewegung er kommt. Kann er gerade noch einen Pass fangen, wird es deutlich schwieriger den Wurf zu versenken, als wenn man den Ball auf dem „Silbertablett“ serviert bekommt. Diese Veränderung in der Wurfmechanik ist tatsächlich spürbar und es braucht einige Spiele, um das nötige Gefühl dafür zu entwickeln. In der Verteidigung gibt es ein neues Cutoff-System, hinter dem sich die Möglichkeit von Seitwärtsschritten verbirgt, die mit dem rechten Stick ausgeführt werden können, um z.B. einen Laufweg zu schließen oder einen Pass abzufangen. Auch bei der Wurfdeckung gibt es eine Neuerung: Nicht mehr die Deckung zu einem bestimmten Zeitpunkt des Wurfes entscheidet über Erfolg oder Misserfolg, sondern dynamisch während des gesamten Wurfprozesses. Dies hat auch spürbare Auswirkungen auf den Korberfolg. Die Änderungen im Gameplay lassen sich mit dem überarbeiteten Tutorial (Learn 2k-Modus) sehr gut erlernen.

Grafik und Sound sind wieder auf dem gewohnt hohen Niveau. Technisch läuft alles reibungslos und gerade bei den Nahaufnahmen kann man sich durchaus beeindrucken lassen. Bei den Spielern sind einzelne Poren und Schweißperlen zu erkennen, wichtig ist, dass dies nicht künstlich, sondern sehr realistisch wirkt. Hervorzuheben ist auch der Fotomodus, mit dem man (in Sekundenschnelle) zu fast jeder Szene des Spiels springen kann und mit einer Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten das perfekte Foto von seinem Dunk, Block oder was auch immer machen kann.

Überblick der Rezensionen
Spielmodi
75 %
Gameplay
92 %
Grafik/Sound
91 %
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nba-2k25-reviewAbschließend lässt sich sagen, dass den Entwicklern mit NBA 2k25 ein rundes Gesamtergebnis gelungen ist. Der Umfang ist enorm und bietet Spielspaß für viele, viele Stunden. Das Gameplay wurde sinnvoll verbessert und fühlt sich realistischer an als je zuvor. Grafisch macht das Spiel ebenfalls einen super Eindruck und auch die Soundkulisse ist sehr gelungen. Man kann also eine klare Kaufempfehlung aussprechen... könnte man, wenn nicht wieder das Problem mit den Mikrotransaktionen eine so große Rolle spielen würde. Fairerweise muss man sagen, dass es an vielen Stellen nicht mehr so extrem überladen und Casion-mäßig wirkt, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Aber der Pay-to-Win-Mechanismus ist leider immer noch vorhanden und hinterlässt einen faden Beigeschmack. Und das ist sehr schade, denn ohne diese Problematik wäre das Spiel nahezu perfekt...